Herr Anton hat ein Häuschen mit einem Gartenzwerg. Und davor, da steht ein Kernkraftwerk.

26.10.1987– | track: –Burli– | artist: –EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung)– | album: -Liebe, Tod und Teufel-

Der Songtext „Burli” der EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung) erzählt auf humorvolle und übertriebene Weise die Geschichte von Herrn Anton und seiner Familie, die in der Nähe eines Kernkraftwerks lebt. Durch eine kleine Havarie, die an Tschernobyl erinnert, kommt es zu ungewöhnlichen Mutationen. Herr Anton und seine Frau Resi leben glücklich, obwohl sie keine Ahnung von den Gefahren der Radioaktivität (Cäsium, Plutonium) haben.

Nach der Havarie wird ihr Sohn Burli geboren, der aufgrund der Strahlung ungewöhnliche körperliche Merkmale aufweist: Er hat drei Ohren, einen Pilz auf dem Kopf, zwölf Zehen, vier Hände und strahlt sogar im Dunkeln. Burli entwickelt sich anders als andere Kinder – er ist still, bewegt sich wenig und hat einen Wasserkopf.

Trotz seiner Besonderheiten wird er von seinen Eltern geliebt und sein Vater freut sich sogar, da Burli nachts wie eine Lampe leuchtet und Strom spart. Als Erwachsener findet Burli eine Partnerin, Amalia, die ihm ähnlich sieht – auch sie trägt Spuren der radioaktiven Strahlung.

Am Ende heiraten die beiden und ihre Familien freuen sich über das ungewöhnliche, aber glückliche Paar.

Der Text nutzt schwarzen Humor und Übertreibung, um die Folgen von Atomunfällen und radioaktiver Strahlung zu karikieren. Er spielt mit Klischees und zeigt, wie die Familie trotz aller Absurditäten ihr Glück findet. Der Dialekt und die Wortwahl verleihen ihm eine volksnahe, beinah märchenhafte Note.

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Autor: Bernd @Krise? Welche Krise?

» ... Ist es möglich; daß man trotz Erfindungen und Fortschritten, trotz Kultur, Religion und Weltweisheit an der Oberfläche des Lebens geblieben ist? Ist es möglich, daß man sogar diese Oberfläche, die doch immerhin etwas gewesen wäre, mit einem unglaublich langweiligen Stoff überzogen hat, so daß sie aussieht wie die Salonmöbel in den Sommerferien? Ja, es ist möglich. ... « – Rainer Maria Rilke, Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, 1910 ====================