„Manche sagen es wär einfach, ich sage es ist heikel, Du bist New York City und ich bin Wanne-Eickel“ | on this day in music

Der am 29.11.2019 veröffentlichte Song „Balu” von Kettcar aus dem Album „…und das geht so (Live)” thematisiert auf humorvolle und zugleich tiefgründige Weise Gegensätze, die Suche nach Identität in einer Beziehung und die Komplexität des Lebens.

Im Kern geht es um die Darstellung eines ungewohnten oder ungleichen Paares und die Diskrepanz zwischen einfacher Vorstellung und schwieriger Realität. Der Interpret beschreibt die Dynamik mit seiner Partnerin durch starke Kontraste. Er sieht sich selbst als den eher ungestümen, tollpatschigen Charakter, während sie elegant, schön und unbewegt ist.

Der Interpret ringt mit seiner Rolle und seinem Verständnis der Beziehung. Er sucht nach einem Sinn, nach etwas, das er „fast versteht”. Trotz der Gegensätze beschreibt er Momente der Verbundenheit und das Gefühl, ein „Wir“ zu sein. Die Zeile „Du gibst, was du brauchst / Ich glaub, was ich seh’“ deutet auf eine akzeptierende und pragmatische Form der Liebe hin.

Die berühmte, idealisierte Liebesgeschichte von Romeo und Julia wird zugunsten einer bodenständigen Realität abgelehnt. Es ist eine Absage an das romantische Drama, in dem die Liebenden am Ende starben. Der Interpret bietet stattdessen eine verlässliche, wenn auch unperfekte Zusage: „Ich werd‘ immer für dich da sein.“

Der Song feiert eine echte, ungeschönte Liebe, die fernab von Hollywood-Klischees stattfindet. Sie ist kompliziert, voller Missverhältnisse und Widersprüche, aber gerade dadurch ehrlich und haltbar.

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Autor: Bernd @Krise? Welche Krise?

» ... Ist es möglich; daß man trotz Erfindungen und Fortschritten, trotz Kultur, Religion und Weltweisheit an der Oberfläche des Lebens geblieben ist? Ist es möglich, daß man sogar diese Oberfläche, die doch immerhin etwas gewesen wäre, mit einem unglaublich langweiligen Stoff überzogen hat, so daß sie aussieht wie die Salonmöbel in den Sommerferien? Ja, es ist möglich. ... « – Rainer Maria Rilke, Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, 1910 ====================

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