Der Song „Resurrection Day“ von Phil Shoenfelt vom Album „Cassandra Lied“, das am 27.12.2019 veröffentlicht wurde, beschreibt eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, Schuld und der unvermeidbaren Selbstreflexion. Im Zentrum steht der Begriff „Resurrection Day” (Tag der Auferstehung), der hier weniger religiös, sondern eher als metaphorischer „Tag der Abrechnung” mit sich selbst verstanden wird.
Der Interpret gesteht Fehler und moralisches Fehlverhalten ein. Er ist sich bewusst, Chancen vertan zu haben, und dass er dafür einen Preis zu zahlen hat. Trotz einer anfänglichen Gleichgültigkeit oder fehlenden Reue mündet der Text in eine melancholische Einsicht über den Zustand der Dinge. Die wiederkehrende Zeile „It all comes back to you“ (Alles kommt zu dir zurück) betont das Prinzip von Ursache und Wirkung. Der Song vermittelt, dass man seiner eigenen Geschichte und seinem wahren Kern nicht entfliehen kann. Am „Resurrection Day“ wird die Wahrheit ans Licht kommen und jeder muss sich dem stellen, was in seinem Inneren vorgeht.
Ein wichtiger Aspekt ist die Einsamkeit bei der Heilung oder Wiedergutmachung: Der Text betont, dass man sich nur selbst „neu verbinden“ kann, denn diese innere Arbeit kann niemand sonst übernehmen. Die wiederholte Warnung „The future’s coming fast“ und der Hinweis, dass nichts für die Ewigkeit gebaut ist, erzeugen ein Gefühl von Dringlichkeit.
Insgesamt handelt der Song von der unvermeidbaren Selbstbegegnung. Er beschreibt den Moment, in dem die Fassaden bröckeln und man gezwungen ist, die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, während die Zeit unaufhaltsam voranschreitet.