Diese Frage öffentlich zu beantworten, hat etwas von „Fishing for Compliments”.
„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ Das ist Vaclav Havels grundlegende Definition von Hoffnung. In diesem Sinne hoffe ich, dass mein Dasein und mein Dagewesen-Sein für einige Menschen und Tiere einen Sinn hatte, hat bzw. gehabt haben wird.
Mit „Leute” sind die Menschen im Allgemeinen, gewöhnliche Menschen, oder die Menschen gemeint, die zum inneren Kreis der Familie gehören.
Was die Menschen im Allgemeinen über mich sagen und sagen werden, interessiert mich relativ wenig. Wenn ich etwas davon höre, nehme ich es zur Kenntnis. …
nur wer liebt lebt er hat geliebt, er hat gelebt und er war lebhaft
… Die Menschen aus meinem inneren Kreis könnten sagen, dass ich sie geliebt habe, dass ich respektvoll und wertschätzend mit ihnen umgegangen bin und dass ich immer versucht habe, mein Bestes zu geben. Da mein Bestes immer nur durchschnittlich ist (siehe einen vorhergehenden Daily Prompt), werde ich auch Erwartungen enttäuscht haben.
Und dann gibt es noch die Leute, die mir ans Herz gewachsen sind, mir ans Herz gewachsen waren und mir noch ans Herz wachsen werden. Ich hoffe, dass sie es gespürt haben, dass sie es spüren und dass sie es spüren werden. Und dass sie über mich sagen: Er hat geliebt. Er hat gelebt. Er war lebhaft.
Täglicher Schreibanreiz
Nenne uns eine Sache, von der du hoffst, dass die Leute sie über dich sagen.
Die heutige Frage ist für mich sehr schwer zu beantworten. An die in der Aufgabe beispielhaft genannten ersten Tage kann ich mich nur noch bruchstückhaft erinnern.
Von meinem ersten Schultag habe ich vor allem Bilder von unzähligen Schultüten vor Augen. Es muss ein besonderer Tag gewesen sein, denn als Fünfjähriger wurde ich monatelang nur mit den Worten begrüßt: „Na, freust du dich schon auf die Schule?” Eine Antwort wurde gar nicht erst abgewartet. Was hätte ich auch schon antworten sollen? Ich kannte die Schule nicht. Auf die Eingangsfrage folgte sofort die bedeutungsschwangere Bemerkung: „Dann beginnt der Ernst des Lebens für dich!” Ich fragte mich, wenn die ersten fünf Jahre meines Lebens schon ernst waren, was dann wohl in der Schule auf mich zukommen würde.
Auch an meinen ersten Tag als Auszubildender kann ich mich nicht wirklich erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich Kleidung und Schuhe trug, die ich noch nie zuvor getragen hatte. Ich kam mir verkleidet und lächerlich vor. Ein Akt meiner Emanzipation war es, mich wenige Jahre später für immer vom männlichen Statussymbol Krawatte zu verabschieden. Ich wurde allmählich widerständiger.
Es gibt auch keinen ersten Tag als Elternteil, den ich als besonderen Tag in Erinnerung hätte. Ich lernte damals die Frau kennen und lieben, die ich heute respektvoll, aber distanziert als die Mutter meiner Kinder bezeichne. Sie brachte eine dreijährige Tochter mit in die Beziehung, sodass ich nach und nach in die Vaterrolle hineinwachsen durfte.
Ich habe intensiv nachgedacht, aber mir fällt kein erster Tag ein, der nicht so banal gewesen wäre, dass ich davon erzählen könnte. Ich könnte diesen Blogbeitrag jetzt mit der Bemerkung schließen, dass dies mein erster Tag ist, an dem mir zum Daily Prompt nichts eingefallen ist.
Und doch haben wir vermutlich alle einen ersten Tag, an dem wir aus einseitiger Verliebtheit versucht haben, gegenseitige Liebe zu entwickeln. Diese Geschichten sind schambehaftet, gerade wenn sie mit einer aufblühenden Sexualität verbunden sind. Ich versuche es einmal.
Was die Menschwerdung und das Menschsein betrifft, bin ich ein sogenannter Spätentwickler. Deshalb hatte ich meine erste Freundin und den ersten Sex als Twentysomething.
Ich kannte B. …
der Tag an dem ich meine Unschuld verlor und es sichtlich genoss
… schon viele Jahre, wir sangen gemeinsam in einem Jugend- und jungen Erwachsenenchor. Der Kern des Chores unternahm außerhalb der Chorproben und Auftritte bzw. Konzerte viele Freizeitaktivitäten zusammen. Wir waren eine Clique.
An diesem ersten Tag, von dem ich erzähle, kannten B. und ich uns bereits seit sechs Jahren. Wir hatten morgens in einem evangelischen Gottesdienst mit dem Chor gesungen und anschließend mit unserer Clique einen Ausflug unternommen, der bis zum Einbruch der Dunkelheit dauerte. B. bot mir an, mich mit ihrem Auto nach Hause zu fahren, und ich nahm dankbar an.
Während dieser Fahrt verließ ich meine Komfortzone und offenbarte B. – mit bis zum Hals schlagendem Herzen, zittrigen Knien und zittriger Stimme – meine Gefühle für sie. Ich hatte große Angst, dass B. mich auslachen und zurückweisen würde. Im Gegenteil: Ich rannte bei ihr offene Türen ein. Es war, als hätte sie auf diesen einen Moment gewartet.
Sie hielt an, wir umarmten uns und ich gab und bekam meinen ersten langen „richtigen” Kuss. Erstaunlicherweise funktionierte es und es fühlte sich ganz selbstverständlich an. Sie fragte mich, ob ich noch mit zu ihr kommen möchte. Klar wollte ich. Sie wendete, und wir fuhren zu ihr. Die Garage öffnete sich per Fernbedienung. Wir fuhren hinein. Das Garagentor schloss sich. Ein kleines Deckenlicht leuchtete permanent. Die Garage war beheizt – ich sah den Heizlüfter rotieren.
========== Triggerwarnung: es werden moderat erotische/sexuelle Handlungen beschrieben. ==========
Ich hatte gerade meine Ausbildung begonnen. Die Mutter eines ehemaligen Klassenkameraden und Freundes war im Vorstand eines Theaters, das Komparsen für ein Theaterstück aus der französischen Revolution suchte. Sie suchten zwei Soldaten, die einen Protagonisten verhaften und abführen sollten. Ich bin der Meinung, dass man möglichst viel ausprobieren sollte, und wir sagten deshalb spontan zu.
Wir traten über mehrere Wochen zu den unterschiedlichsten Zeiten auf, darunter auch einige Schülerinnen- und Schülervorstellungen morgens. Der Geschäftsführer meiner Firma fand mein Theaterengagement gut und gab mir für die Vorstellungen, die während meiner Arbeitszeit stattfanden, bezahlt frei. Von der Theaterbühne erhielten wir eine kleine Aufwandsentschädigung.
Wir gingen auch auf Tournee durch unser Bundesland, fuhren mit einem VW-Bus durch verschneite, nächtliche Landschaften und traten in Veranstaltungsräumen von dörflichen Kneipen und Gaststätten auf improvisierten Bühnen auf. Leider hatten wir keine Sprechrollen, sodass ich nur sagen kann: Ja, ich habe schon einmal auf der Bühne gestanden. Gestanden und mich bewegt. Drehbuchentsprechend.
Eine unangenehme Erfahrung war, dass es einen sexuellen Übergriff des schwulen Hauptdarstellers gab: Auf dem Weg von der Garderobe nach oben auf die Bühne fasste er mir zwischen die Beine. Dabei schaute er mich lüstern an. Er versuchte es nicht ein zweites Mal, nachdem er meinen entsetzten Gesichtsausdruck sah. Seitdem kenne ich das Gefühl oder die Gefühle DANACH.
Trotzdem denke ich noch heute mit Freude an diese Auftritte auf den „Brettern, …
Rolle Theater Testgruppenverantwortung Betriebsratsvorsitz
… die die Welt bedeuten” zurück.
Damals wie heute habe ich eine Abneigung, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Damals wusste ich noch nicht, warum das so ist, heute weiß ich, dass es an meiner starken Introversion liegt.
Ich war einige Jahre lang Vorsitzender des Betriebsrats meiner Firma. Das bescherte mir einige Reden vor bis zu 150 Menschen. Dabei half mir meine Theatererfahrung: Ich spielte für die Reden einfach die Rolle des Betriebsratsvorsitzenden. So konnte ich ansprechende und überzeugende Reden halten.
Ich war auch dreimal für große Testgruppensitzungen verantwortlich, an denen Kolleginnen und Kollegen mehrerer Firmen über jeweils vier Wochen teilnahmen. Auch dort musste ich vor über 100 Menschen Reden halten. Ich war dabei kein Verantwortlicher, sondern spielte für die Reden diese Rolle und konnte so meine Introversion überwinden und wieder sicher auftreten (zu diesem Zeitpunkt war mir meine Introversion noch immer nicht bewusst). Bei der dritten Testgruppensitzung wurde ich an die Grenzen meiner psychischen und seelischen Belastbarkeit geführt, da die Ereignisse den Rahmen einer Rolle sprengten.
Einige Jahre später wurde mir meine Introversion bewusst. Seitdem halte ich keine Reden mehr in Gruppen mit mehr als zehn Personen.
Dafür bin ich in kleinen Gruppen oder unter vier Augen umso gesprächiger. Hier auf meinem Blog empfinde ich mich manchmal als geschwätzig.
Ich möchte keine dieser Erfahrungen missen, da sie mir bei der Bewältigung zukünftiger Krisen helfen.
Täglicher Schreibanreiz
Warst du schon einmal auf der Bühne gestanden oder hast eine Rede gehalten?
Die Frage „What are your favourite physical activities or exercises?” kommt mir sehr bekannt vor. Es gab sie so ähnlich als Daily Prompt 2103: „Was ist deine Lieblingsform der körperlichen Betätigung?” („What is your favourite form of physical exercise?“)
Ich fahre gerne Fahrrad, schwimme, bügele, bowle, jogge und wandere gerne. Außerdem putze ich gerne Fenster, spiele Minigolf, gehe spazieren (gerne mit Hund) und habe gerne Sex.
Diese Aktivitäten betreibe ich mit unterschiedlicher Intensität und Häufigkeit. Joggen ist meine zweitliebste körperliche Aktivität. Ich jogge gerne bis zu dreimal wöchentlich jeweils eine Stunde.
Ich laufe entweder durch einen Park oder entlang eines sogenannten Leinpfads an einem Flussufer. Ich laufe nicht schnell, sondern achte auf meinen Puls, sodass er sich hauptsächlich im Trainingsbereich befindet …
Radfahren schwimmen bowlen joggen und wandern schnackseln spazieren
… und nur manchmal anaerob ist. Das Laufen erdet mich und bringt mich wieder zur Ruhe, wenn ich überstimuliert bin.
Die Sportmodeindustrie verdient kaum etwas an mir, denn meine Laufkleidung ist zweckmäßig und ausreichend und überschreitet das notwendige Maß nicht.
Ich laufe nur bei Temperaturen bis maximal 25 Grad Celsius, da mein Puls darüber hinaus zu stark steigt. Meine Wohlfühllauftemperatur liegt zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Minustemperaturen halten mich nicht vom Laufen ab. Unter minus 10 Grad Celsius ist dann aber Schluss. Ich kleide mich dann zwiebelartig, ziehe meine Laufmütze an und genieße es, die eiskalte Luft im Gesicht zu spüren und einzuatmen.
Regen hält mich ebenfalls nicht vom Laufen ab, denn ich bin schon immer gerne im Regen spazieren gegangen.
» […] es ist klar – der Regen wäscht auf jeden Fall weg was war – und es erscheint mir überall schenkt er auch neues Leben – ’ne neue Chance für jeden wenn Sonnenlicht durch Wolken bricht, wie nach ’nem Sommerregen […] «
Die Fantastischen Vier, Sommerregen, 27.09.2004
Täglicher Schreibanreiz
Was sind deine liebsten körperlichen Aktivitäten oder Übungen?
Meine jüngste Tochter wollte Silvester 2024 mit Freundinnen und Freunden bei sich zu Hause feiern. Sie wohnt noch bei ihrer Mutter in einer kleinen Doppelhaushälfte. Meine Tochter bat ihre Mutter, Silvester auswärts zu feiern, damit sie ungestört mit ihren Freunden feiern konnte. Die Mutter meiner Kinder fragte mich dann, ob ich Lust und Zeit hätte, mit ihr an Silvester etwas zu unternehmen. Ich hatte Zeit und wir gingen zu einer Silvestergala in einem Restaurant, das sich in einer alten, entwidmeten Kirche befindet. Die Gala begann um 20 Uhr und endete um 3 Uhr morgens. Bis Mitternacht gab es für die Gäste ein 3-Gang-Menü. Vor und nach den einzelnen Gängen gab es abwechselnd Live-Gesang und …
ich bewundere Illusionieren und wie sie so zaubern
… Auftritte einer Zauberkünstlerin.
Diese Kunst der Zauberer, Zauberinnen, Illusionistinnen und Illusionisten bewundere ich sehr. Ihre Tricks und Illusionen machen mich immer wieder sprachlos, und ich kann sie mir immer wieder anschauen, ohne mich zu langweilen. Die Geschwindigkeit, mit der die Tricks und Illusionen ausgeführt werden, zeigt mir, wie wenig ich doch imstande bin wahrzunehmen. Ich sehe die Spiegelungen und doppelten Böden nicht, obwohl ich hoch konzentriert und mit Adleraugen das Geschehen auf der Bühne beobachte.
Diese Kunst lässt mich wieder wie ein Kind staunen und erinnert mich an besondere Momente aus meiner Kindheit, als Dinge geschahen, die ich nicht verstehen konnte oder die von den Eltern bewusst inszeniert wurden. Zaubereien, Illusionen und Geheimnisse.
Täglicher Schreibanreiz
Nenne etwas, das andere tun und das deine Bewunderung hervorruft.
Ein Cartoon ist eine Form der bildenden Kunst, die in der Regel gezeichnet ist, häufig animiert wird und einen unrealistischen oder semirealistischen Stil aufweist. Die spezifische Bedeutung hat sich weiterentwickelt: Die moderne Verwendung bezieht sich in der Regel entweder auf ein Bild oder eine Reihe von Bildern, die satirisch, karikierend oder humorvoll sind, oder auf einen Film, der sich für seine Animation auf eine Abfolge von Illustrationen stützt. [1]
Ich bin kein Fan von Cartoons, weder als Einzelbild noch als Zeichentrickfilm.
Ich habe mal meine Bewertungen bei IMDb.com gesichtet. Zu meinen Favoriten gehören „Waltz with Bashir” und „Chihiros Reise ins Zauberland”. Hervorragend sind auch „Das wandelnde Schloss”, „Verwünscht” und „Ame & Yuki – Die Wolfskinder”.
In dieser vorapokalyptischen Welt ist heute der wichtigste Cartoon „Wenn der Wind weht“:
Es handelt sich um den britischen Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1986, der auf dem Comic von Raymond Briggs basiert. Die Geschichte folgt dem älteren Ehepaar Jim und Hilda, das in einer ländlichen Gegend Englands lebt und von der Bedrohung eines Atomkriegs betroffen ist.
Jim und Hilda führen ein ruhiges Leben, bis Jim von der Möglichkeit eines nuklearen Angriffs erfährt. Er baut einen Schutzraum, doch die beiden sind unzureichend auf die Realität eines Atomkriegs vorbereitet.
Zunächst ignorieren die beiden die drohende Gefahr, doch dann bricht der Krieg tatsächlich aus und sie werden mit den verheerenden …
(k)eine Dystopie wenn der Wind weht Atomkrieg Leben nach dem Tod
… Folgen konfrontiert.
Nach der Explosion der Atombombe versuchen Hilda und Jim, an ihren Alltagsroutinen festzuhalten: Sie essen zu festen Zeiten und schmieden Pläne für die Zeit nach der Rettung. Doch die Auswirkungen der Atombombenexplosion haben die beiden Rentner längst erreicht. Sie siechen radioaktiv verstrahlt dahin. Sie wussten nicht, dass man das Regenwasser nicht mehr trinken darf. Sie haben die Regierungsbroschüre falsch verstanden.
Der Film thematisiert die Naivität der Zivilbevölkerung, die Absurdität von Zivilschutzmaßnahmen und die emotionale Belastung des Überlebens nach einem Atomangriff.
Die Charaktere werden sowohl humorvoll als auch tragisch dargestellt, was zu einer tiefen emotionalen Wirkung führt. Die Ratschläge aus den Regierungsbroschüren wirken grotesk und widersprüchlich.
Die Musik stammt von Roger Waters und der Titelsong „When the Wind Blows“ wurde von David Bowie geschrieben und gesungen – es dürfte sein traurigstes Lied sein.
Der Film ist ein bedeutendes Beispiel für animierte Werke, die sich mit ernsten gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen, und hat gerade heute eine große Relevanz.
Insgesamt ist „Wenn der Wind weht“ ein eindringliches und bewegendes Werk, das die Schrecken des Krieges und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens thematisiert.
Der Film kann derzeit in Deutschland für 2,99 Euro (SD) bzw. 3,99 Euro (HD) bei Prime Video, Apple TV, Magenta TV, Videobuster, Maxdome, YouTube Store, Kino on Demand, Chili oder Freenet Video ausgeliehen, gestreamt werden (er ist derzeit in keiner Flatrate enthalten). [2]
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