Und ich würde alles für ein freundliches Gesicht geben, ich würde ein Königreich für ein Lächeln geben.  |  On this day in music.

19.10.2018– | track: –Coffee and Wine– | artist: –Mariama– | album: -Love, Sweat And Tears-

Der Song „Coffee and Wine“ von Mariama beschreibt einen Zustand tiefer Melancholie, Isolation und innerer Unruhe an einem fremden Ort, beispielsweise in einem Hotelzimmer in einem „strange far away country“.

Die Erzählerin fühlt sich sehr traurig und von einer „schweren, allumfassenden Finsternis“ verfolgt, der sie versucht, mit einem „fröhlichen Lied“ zu entkommen – aber ohne Erfolg. Die Einsamkeit wird als „greater hollow loneliness“ beschrieben, die entsteht, wenn man sich selbst zurücklässt („to leave yourself behind“). Ein Anruf der Mutter würde zum Zusammenbruch führen und die Erzählerin sehnt sich verzweifelt nach menschlicher Verbindung („a friendly face“, „a smile“).

Hinter den bewussten Gedanken gibt es einen Strom von Erregung („stream of agitations, scorching and blazing“), der die Erzählerin jagt und quält. Diese Unruhe zeigt sich körperlich in Symptomen wie „rapid fire“, „cold sweat“ und einem „restless racing heartbeat“. Es scheint keine Heilung oder einen Ausweg aus diesem Zustand zu geben.

Zentral ist die wiederholte Zeile „All that I had today was coffee and wine“. Sie unterstreicht eine existenzielle Leere und Erschöpfung. Kaffee und Wein können hier einerseits für das Überleben des Tages stehen, andererseits aber auch für:

~ Mittel, um wach zu bleiben und gleichzeitig zu entspannen oder zu vergessen.

– eine körperliche Vernachlässigung, die den seelischen Zustand widerspiegelt.

– die einzigen konstanten Begleiter in der Einsamkeit.

Zusammenfassend handelt der Song von einem Kampf mit intensiven, überwältigenden Emotionen an einem fremden Ort, bei dem die Protagonistin nur Kaffee und Wein als Unterstützung hat.

Verlorene Jugend, wo sind wir falsch abgebogen?  |  On this day in music.

12.10.2018– | track: –I’m Still Here– | artist: –Sia– | album: -I’m Still Here-

Der Songtext „I’m Still Here” von Sia beschreibt einen intensiven inneren Kampf und eine Reise der Selbstüberwindung.

Anfangs befindet sich die lyrische Stimme mitten in einem „Kampf” gegen innere Dämonen wie das „Ego” und den „Schatten” (innere Ängste und negative Aspekte). Die Person kämpft darum, ihre Ängste zu bändigen und ihre Orientierung (die verlorene Jugend) wiederzufinden. Trotz dieser harten Auseinandersetzung gibt es bereits ein Ziel: die „lange Heimreise“ zu beleuchten, die metaphorisch für die Suche nach dem eigenen Platz, Frieden oder der inneren Wahrheit steht.

Im Refrain wird betont, wie sehr die Vergangenheit die Person heimgesucht und gequält hat, bis hin zum Wunsch, tot zu sein. Der zentrale Wendepunkt und die starke Aussage sind jedoch: „But the battle was lost / ‚Cause I’m still here” (Aber die Schlacht war verloren / Weil ich immer noch hier bin). Dies impliziert, dass die Versuche der Vergangenheit, die Person zu besiegen oder zu zerstören, gescheitert sind, da die lyrische Stimme überlebt hat und somit stärker ist.

Im weiteren Verlauf wird der Ton optimistischer: Die Person „gewinnt den Krieg” und besiegt das Ego sowie den Schatten. Die Tränen, die nun fallen, sind Zeichen des Sieges. Der Kampf wird gewonnen und die „lange Heimreise” erfolgreich bewältigt.

Insgesamt ist der Song eine Hymne an die Resilienz und das Überleben trotz tiefgreifender innerer Konflikte und der Belastung durch die Vergangenheit. Er handelt davon, wie man aus innerer Zerrissenheit gestärkt hervorgeht und den Krieg gegen die eigenen Dämonen gewinnt.

Und immer, wenn es Zeit wäre zu gehen, verpasse ich den Moment und bleibe stehen.  |  On this day in music.

05.10.2018– | track: –Herz über Kopf – Live @ Deichbrand Festival- | artist: –JORIS– | album: -Schrei es raus-

In dem Songtext „Herz über Kopf“ von JORIS geht es um einen emotionalen Widerspruch und die Unfähigkeit, eine vergangene Beziehung loszulassen, obwohl man weiß, dass es besser wäre.
Die Person trifft den Ex-Partner wieder und bemerkt vertraute Dinge wie die Frisur und die Art zu tanzen.
Es entsteht sofort eine emotionale Verbindung („Die Augen treffen sich”), aber auch das Bewusstsein, dass die Beziehung eigentlich beendet ist („Der Zug ist abgefahr’n, die Zeit verschenkt”).

Das zentrale Motiv ist der Kampf zwischen Gefühl und Vernunft („Herz über Kopf”).
Das Herz will bleiben und hält an der alten Liebe fest, während der Verstand weiß, dass es falsch ist und man gehen müsste („Das Herz sagt: ‚Bleib!‘, der Kopf schreit: ‚Geh!‘“).
Das Festhalten: Trotz des Wissens, dass es „längst Zeit wär, zu geh’n”, kann die Person den Moment nicht nutzen und bleibt stehen.
Sie lässt den Ex-Partner immer noch nicht gehen und ist gefangen in diesem Zwiespalt.