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Wohin sollen wir uns wenden, was bleibt, wenn die Tränen enden?
–04.11.2022– | track: –Angst legg di slapen– | artist: –Helmut Debus– | album: -Angst legg di slapen-
Der auf Plattdeutsch verfasste Songtext „Angst legg di slapen” von Helmut Debus thematisiert eine düstere, krisenhafte Weltsicht, die jedoch von einem Appell zur Hoffnung und zum Aufbruch durchzogen ist.
Die Welt wird als kalt („Frost“, „Seeln freert“), rebellisch und „schrecklich schön“ beschrieben, voller Leid und Trauer („Sunn würr düüster vör Truur“). Es geht um eine globale Krise („Planeet rebelleert“, „Slagg geiht dör den Lief vun de Welt“), die Gier der Mächtigen („Kole Hart vun de Macht giert na Geld“) und globale Konflikte/Tragödien („Meer full Traanen un Dood“, „Swatte Göös treckt ’n Krüüz öwer Karken, Synagogen, Moscheen“). Die alte Welt ist im Sterben, die neue noch nicht geboren („De oole Welt liggt in’t Starwen, de neeje Welt is noch nich boren“).
Es wird das Bild einer Gemeinschaft in Not gezeichnet („Minschen in een Boot, Odyssee in Lieden un Noot“). Die Verzweiflung wird durch das weinende Kind am Strom und die Frage nach einem Zufluchtsort („Wohen schüllt wi us wennen”) verdeutlicht.
Trotz der Angst („Angst, legg di slapen”) steht die Hoffnung im Zentrum des Refrains: „Hopen, treck di an, snöör di Schoh” – ein deutlicher Aufruf, nicht länger zu verharren („So lang al verkropen”), sondern gemeinsam loszugehen und aktiv zu werden („Du musst mit mi gahn, gah, snöör de Schoh, faster, faster, gah”).
Die Passage „Wi sünd Lewen mitten in’t Lewen, dat lewen will, dat lacht“ betont die Lebenskraft inmitten der Krise. Der Text endet mit einem poetischen Bild des Neubeginns und der Intimität („Lüttje Lüüntjes Buuk an Buuk in’t Morgenlicht“) sowie einem Zitat, das die menschliche Freiheit zum Aufbruch hervorhebt.
Der Songtext ist eine poetische Auseinandersetzung mit der existentiellen Krise der Gegenwart, die durch Angst, Tod, Gier und Umweltnot gekennzeichnet ist. Er mündet jedoch in einem leidenschaftlichen Ruf nach Hoffnung, gemeinschaftlichem Handeln und dem mutigen Aufbruch in eine neue Zukunft.
Dieser Frost, der einen steif macht
Die Seelen frieren
Ein glühendes Glutstück explodiert
Der Planet rebelliert
Wenn die Sonne fühlen könnte
Würde sie dunkel vor Trauer
In dieser schrecklich schönen Welt
Voller Gesang, so süß, so sauer
Ein Schlag geht durch den Leib der Welt
Das kalte Herz der Macht giert nach Geld
Angst, leg dich schlafen
Hoffnung, zieh dich an, schnür deine Schuhe
Schon so lange verkrochen
Du musst mit mir gehen
Geh, schnür die Schuhe schneller, schneller, geh
Menschen in einem Boot
Odyssee in Leiden und Not
Das Meer hat seine Unschuld verloren
Das Meer voller Tränen und Tod
Schwarze Gänse ziehen ein Kreuz
Über Kirchen, Synagogen, Moscheen
Ein Kind mit einem Kompass, mit einem Traum
Steht am Fluss, um zu weinen
Wohin sollen wir uns wenden
Was bleibt, wenn die Tränen enden
Angst, leg dich schlafen
Hoffnung, zieh dich an, schnür deine Schuhe
Schon so lange verkrochen
Du musst mit mir gehen
Geh, schnür die Schuhe schneller, schneller, geh
„I want you to panic“
„the world is dark as fuck“ und verloren
Die alte Welt liegt im Sterben
Die neue Welt ist noch nicht geboren
Wir sind Leben mitten im Leben
Das Leben will, das lacht
Roll den Stein zur Seite
Hör das Schreien von der Nacht
Kleine Leute Bauch an Bauch im Morgenlicht
Zwei junge Köpfe dicht an dicht
Flüstern im frühen Licht ein Gedicht, ein Gedicht
„Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen
Und verstehe die Freiheit, Aufzubrechen, wohin er will.“
Angst, leg dich schlafen
Hoffnung, zieh dich an, schnür deine Schuhe
Schon so lange verkrochen
Du musst mit mir gehen
Geh, schnür die Schuhe schneller, schneller, geh
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Wie kann man nur so tief empfinden und sich gleichzeitig dabei so einsam fühlen?
–03.11.2003– | track: –The Closest Thing To Crazy– | artist: –Katie Melua– | album: -Call Off The Search-
Der Songtext „The Closest Thing To Crazy” von Katie Melua handelt von der verwirrenden und widersprüchlichen Natur einer intensiven Liebesbeziehung, die das lyrische Ich an den Rand des Wahnsinns treibt.
Der Text drückt ein tiefes Gefühl der Verwirrung und des emotionalen Chaos aus, das durch die Beziehung verursacht wird. Das lyrische Ich erlebt starke Widersprüche (zum Beispiel stark sein wollen, aber unsicher sein; Glück fühlt sich falsch an, während Leid süß ist). Die Beziehung ist schmerzhaft und instabil, da der Partner Träume zerstört und das Herz leicht bricht, obwohl er scheinbar liebevolle Momente teilt. Das lyrische Ich fühlt sich abhängig und kindlich in seinem Verlangen nach dieser Person, die es schlecht behandelt.
Zentral ist die Erkenntnis, dass diese Achterbahnfahrt der Gefühle das Verrückteste ist, was das lyrische Ich je erlebt hat („This is the closest thing to crazy I have ever been”). Es zieht die direkte Verbindung: Die Nähe zum Wahnsinn ist gleichbedeutend mit der Nähe zu dieser Person („Being close to craziness and being close to you“). Kurz gesagt geht es um die schmerzhafte, berauschende und destabilisierende Kraft der Liebe, die das eigene Wohlbefinden infrage stellt.
Deine wahre Natur entzieht sich der Beschreibung in Worte.
–02.11.2007– | track: –You Are– | artist: –Vince Bahrdt– | album: -Mordballaden-
Der Songtext „You Are” von Vince Bahrdt ist eine intensive Liebeserklärung und Hommage an eine extrem wichtige Person im Leben des lyrischen Ichs. Die angesprochene Person wird darin als unerschütterlich, stark und lebensbejahend dargestellt. Sie ist das „Meer, das jeden Regen besiegt“ und der „Zweig, der im Sturm des Lebens steht“ – ein Symbol für Widerstandsfähigkeit und Beständigkeit.
Sie ist die „Sonne” im Leben des lyrischen Ichs, die „Orientierungslosigkeit, die mich befreit”, und die Person, der man „vertraut”. Sie gibt Richtung und Sinn. Ohne diese Person fühlt sich das lyrische Ich „leer” und „wehrlos”. Die andere Person „vervollständigt“ es. Der zentrale Refrain „Cause I Believe In You” unterstreicht den tiefen Glauben und die Zuversicht, die das lyrische Ich in diese Beziehung setzt.
Die angesprochene Person wird als jemand beschrieben, der der Zeit voraus ist, sich in „Brandung ohne Fels“ verwandeln kann und „voller Unvollkommenheit“ ist, die jedoch „das Glück herausschreit“ – was ihre Echtheit und Besonderheit hervorhebt.
Zusammenfassend drückt der Text aus, dass die besungene Person die Quelle von Kraft, Licht, Stabilität und Glück für das lyrische Ich ist und dass dieses ohne sie keinen Halt im Leben hat.
Die Reichen haben die Krankheit der Reichen.
–01.11.1984– | track: –Tango & Les Riches– | artist: –Flairck– | album: -Bal Masqué-
Der Songtext „Tango & Les Riches” von Flairck mit einem Text von Georges Moustaki zeichnet ein sehr ironisches und überzeichnetes Bild der Reichen.
Er listet eine Fülle von Stereotypen und Privilegien auf, die dem Leben der Wohlhabenden zugeschrieben werden. Sie sind „schön”, „stark”, „gebräunt”, „kultiviert” und „elegant”. Sie besitzen „große Wohnungen”, „Zweitwohnsitze”, „schöne Autos” und natürlich immer wieder „Geld”.
Sie reisen erster Klasse, übernachten in den besten Hotels, trinken Whisky und ernähren sich delikat. Sie haben „reiche Freunde”, „Beziehungen” und Personal („Gouvernanten”).
Die ständige Wiederholung von „Les riches sont riches” und „Les riches ont de l’argent” unterstreicht, dass Reichtum das zentrale, alles bestimmende Merkmal ist. Der Ausdruck „maladie de riche” (Krankheit der Reichen) könnte eine leichte Kritik andeuten, wird aber schnell von weiteren luxuriösen Details überlagert.
Insgesamt ist es eine satirische Ansammlung von Klischees, die den exklusiven, privilegierten und oberflächlichen Lebensstil der Oberschicht beschreibt.


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