Ines. oder For today, I am inconsolable …

Sie war meine Küchenfee in meinem Lieblingscafé. Jeden Freitag beginne ich dort mein Wochenende, ich schöpfe Kraft beim Lesen meiner Zeitschriftenabonnements und genieße die leckeren Salate, einen frisch gebackenen Kuchen und den selbst gerösteten Kaffee. Irgendwann, in den Sommerwochen, brachte sie mir meinen Salat persönlich an den Tisch, obwohl sie sonst immer nur im Hintergrund in der Küche arbeitete. Mit einem Lächeln im Gesicht und strahlenden Augen. Anfangs war ich leicht irritiert, doch irgendwann genoss ich es und spürte, wie dabei die Sonne aufging. Erst zuletzt begannen wir, ein Gespräch zwischen Tisch und Küche zu führen. Uns trennen Jahrzehnte. Wir empfanden das jedoch nicht so. Es blieb dabei.

Heute betrat ich „mein“ Café und T., der Chef und Barista, begrüßte mich wie immer und fügte hinzu: „Heute verabschieden wir Ines. Sie verlässt uns Richtung Heimat.“ Ich war konsterniert und vertiefte mich in meine Zeitschriften.

Nach einer Viertelstunde stand Ines an meinem Tisch, hielt die Salatschüssel „Avocadoliebe” in der Hand und sagte, dass ich es wohl schon erfahren hätte, dass sie fünfhundert Kilometer zurück in ihre Heimatstadt zieht. Aus Heimweh, kurzfristig entschieden. Aus diesem Grund habe sie heute den Salat gekrönt, sagte sie, während sie die Schüssel vor mir abstellte. Ich war sichtlich gerührt. Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten und verabschiedeten uns schließlich mit einer Umarmung.

Heimat ruft Ines
Avocadoliebe bleibt
die Sonne geht auf

… but tomorrow is a new day.

Triff dich nachts niemals alleine mit Fremden! | on this day in music

Der Song „Crazy“ von Kovacs mit dem Metropole Orkest wurde am 19.12.2019 als Single veröffentlicht und beschreibt den inneren Konflikt zwischen Vernunft und dem Drang zur Selbstzerstörung. Der Text beginnt mit mütterlich anmutenden Ratschlägen, die jedoch sofort durch das Verhalten des lyrischen Ichs untergraben werden. Es herrscht eine Spannung zwischen dem Wissen um die Gefahr und der bewussten Entscheidung, sie trotzdem zu suchen.

Die Interpretin beschreibt körperliche Reaktionen wie zitternde Hände und Herzrasen. Diese rühren jedoch nicht nur aus Angst, sondern auch aus einer aktiven Suche nach Gefahr und dem „Thrill“ her. Es wird ein Zustand geschildert, in dem die Person die Kontrolle verliert und regelrecht Jagd auf riskante Momente macht. Der Refrain verdeutlicht, dass es sich um einen mentalen Ausnahmezustand handelt.

Die Metapher, vor einer roten Ampel nicht bremsen zu können, steht für das Unvermögen, Impulse zu stoppen. Die „Dunkelheit im Kopf“ wird als eine Macht beschrieben, die das Positive aktiv verdrängt und zerstört. Versuchung wird als etwas Süßes und Lockendes dargestellt, dem man trotz besseren Wissens kaum widerstehen kann.

Insgesamt handelt der Song von innerer Unruhe und dem Kampf gegen dunkle Impulse. Er ist das Porträt eines Menschen, der die Regeln der Sicherheit kennt, aber durch seinen eigenen psychischen Zustand dazu getrieben wird, diese Grenzen zu überschreiten.

https://www.deezer.com/de/album/122769032

https://music.apple.com/de/album/crazy-single/1768888211

The Battle. | on this day in music

The Battle – From „Gladiator“ Soundtrack
Hans Zimmer, Gavin Greenaway, The Lyndhurst Orchestra, Lisa Gerrard
Film Music: Hans Zimmer
18.12.2020

instrumental

https://www.deezer.com/en/track/1181497242

https://music.apple.com/de/song/the-battle-from-gladiator-soundtrack/1586858838

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Worte waren nicht seine Stärke. Er hat uns die Kraft gegeben, zu fühlen, zu glauben, weiterzugehen, zu sehen und zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Er hat uns den Schritt von der Dunkelheit ins Licht ermöglicht. | on this day in music

Der Song „King” von Van Canto, veröffentlicht am 15.12.2006 auf dem Album „A Storm to Come”, beschreibt den Abschied einer sehr wichtigen, inspirierenden und königlich anmutenden Figur („der König”), dessen Weggang ein tiefes Gefühl von Verlust und Trauer in der Gemeinschaft hinterlässt.

Die Nacht bricht herein, während die lyrische Figur den „König” zum letzten Mal verabschiedet. Es ist kein einfacher Abschied, sondern einer, der eine tiefe Unsicherheit hervorruft, denn es ist klar, dass er nicht bleiben wird. Die Trauer der Zurückgebliebenen („Tausende weinen”) ist so groß, dass ihre Tränen sprichwörtlich einen Fluss bilden, auf dem der König davonzusegeln scheint. Trotz seines Weggangs hinterlässt der König ein mächtiges Erbe. Er war jemand, der das Leben der Gemeinschaft „erleuchtet“ hat, obwohl er nicht viele Worte machte. Er schenkte ihnen die „Kraft zu fühlen”, zu glauben, weiterzugehen, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden und den Übergang „vom Dunkel ins Licht” zu erkennen.

Obwohl der König nun in ein „unbekanntes Land“ aufbricht, bleibt sein „Geist“ bei der Gemeinschaft und wird zu ihrem eigenen. Die lyrische Figur spürt kurzzeitig Angst vor der Zukunft, findet aber Trost und neue Entschlossenheit in der Erinnerung an die „Herrlichkeit” des Königs. Der Text schließt mit einer trotzigen Note der Hoffnung. Die Erkenntnis setzt ein, dass alles, was man sein möchte, durch Festhalten an diesem Geist in schwierigen Zeiten erreicht werden kann. Die Gemeinschaft „steigt empor“ („We are rising high“), angetrieben durch das Vermächtnis des Königs.

Zusammenfassend geht es um den schmerzhaften, aber inspirierenden Übergang nach dem Abschied von einer großen Führungspersönlichkeit, deren Vermächtnis von Hoffnung, Stärke und der Kraft der Gemeinschaft in die Zukunft getragen wird.

https://music.apple.com/us/song/king/1184691403

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