Wir drehen uns um uns selbst. Denn was passiert, passiert. Wir wollen keinen Einfluss. Wir lassen uns gern regieren.

30.10.1995– | track: –Luxus – Unplugged- | artist: –Herbert Grönemeyer– | album: -Unplugged Herbert-

Die zentrale Aussage des Songs „Luxus” von Herbert Grönemeyer ist eine kritische Darstellung einer reichen, selbstbezogenen und hedonistischen Gesellschaftsschicht, die in ihrem luxuriösen Rausch lebt und politische oder gesellschaftliche Verantwortung bewusst ablehnt. Die Atmosphäre ist von Opulenz, Drogenkonsum und oberflächlicher Schönheit geprägt („Alle Welt auf Droge“, „Austern“, „Champagner“, „Kokain“, „Kaschmir und Seide“). Zweifel werden in diesem Luxus aktiv ertränkt.

Die Gruppe feiert eine „Party“ und schließt andere, die „predigen“ oder „labern“, bewusst aus. Ideale und Hoffnungen wurden zugunsten von materiellem Luxus aufgegeben. Ein zentrales Thema ist die gewollte Passivität. Die Haltung ist fatalistisch („Was passiert, passiert“) und drückt die bewusste Ablehnung von Einflussnahme aus („Wir wollen keinen Einfluss, wir werden gern regiert“).

Die Protagonisten kreisen nur um sich selbst („Wir drehen uns um uns selbst“) und sehen sich als die „Auserwählten“, die überlebt haben. Trotz des Frohsinns gibt es eine dunkle Unterströmung. Warnsignale werden ignoriert und jeder, der den Rausch stört, wird „gehetzt”. Dies suggeriert einen unaufhaltsamen Weg in eine fragwürdige Zukunft, in der man zwar „erfüllt, vereint” ist, aber auch „immer mehr allein”.

Der Songtext porträtiert eine narzisstische Elite, die sich in Drogen und Luxus flüchtet, jegliche Verantwortung ablehnt und in ihrer Gleichgültigkeit einen Zustand des politischen und moralischen Stillstands zelebriert.