Triff dich nachts niemals alleine mit Fremden! | on this day in music

Der Song „Crazy“ von Kovacs mit dem Metropole Orkest wurde am 19.12.2019 als Single veröffentlicht und beschreibt den inneren Konflikt zwischen Vernunft und dem Drang zur Selbstzerstörung. Der Text beginnt mit mütterlich anmutenden Ratschlägen, die jedoch sofort durch das Verhalten des lyrischen Ichs untergraben werden. Es herrscht eine Spannung zwischen dem Wissen um die Gefahr und der bewussten Entscheidung, sie trotzdem zu suchen.

Die Interpretin beschreibt körperliche Reaktionen wie zitternde Hände und Herzrasen. Diese rühren jedoch nicht nur aus Angst, sondern auch aus einer aktiven Suche nach Gefahr und dem „Thrill“ her. Es wird ein Zustand geschildert, in dem die Person die Kontrolle verliert und regelrecht Jagd auf riskante Momente macht. Der Refrain verdeutlicht, dass es sich um einen mentalen Ausnahmezustand handelt.

Die Metapher, vor einer roten Ampel nicht bremsen zu können, steht für das Unvermögen, Impulse zu stoppen. Die „Dunkelheit im Kopf“ wird als eine Macht beschrieben, die das Positive aktiv verdrängt und zerstört. Versuchung wird als etwas Süßes und Lockendes dargestellt, dem man trotz besseren Wissens kaum widerstehen kann.

Insgesamt handelt der Song von innerer Unruhe und dem Kampf gegen dunkle Impulse. Er ist das Porträt eines Menschen, der die Regeln der Sicherheit kennt, aber durch seinen eigenen psychischen Zustand dazu getrieben wird, diese Grenzen zu überschreiten.

https://www.deezer.com/de/album/122769032

https://music.apple.com/de/album/crazy-single/1768888211

teilweise | on this day in music

partial – choir version | Ólafur Arnalds, VOCES8 | re:member (choir versions) | 13.12.2019

instrumental

https://link.deezer.com/s/31RfTJAJV5bcGS8Oga6Fq

https://music.apple.com/gb/song/partial-choir-version/1481494960

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Warum halten wir nicht zusammen, reichen uns die Hand und fangen etwas Neues an? | on this day in music

Der Song „Ruiniert – Live” von Sarah Connor, erschienen am 06.12.2019 auf dem Album „HERZ KRAFT WERKE LIVE”, ist eine emotionale und politische Hymne. Sie ruft zum Widerstand gegen Hass, Krieg und egoistische Strukturen auf und fordert die Rückkehr zu mehr Menschlichkeit, Solidarität und Liebe. Der Text beginnt mit der Aufforderung, gemeinsam und fröhlich auf den Straßen zu tanzen – als symbolischer Widerstand gegen negative Kräfte wie „Bomben, Panzer, Despoten” und politische Extremisten.

Es wird eine bessere Welt imaginiert, in der Kinder regieren würden und niemand hungern oder frieren müsste. Die Ablehnung des Egoismus und eine Hinwendung zum Sehen mit dem Herzen werden als Lösung für die falschen Machthaber dargestellt. Die anfängliche Hoffnung und der Idealismus stoßen jedoch auf die harte, surreale Realität des Alltags, in der Kriege zur Gleichgültigkeit führen und eine „Winterdepression” herrscht. Der Wunsch nach Vergessen kontrastiert mit der bitteren Wahrheit.

Die wiederkehrende Kernfrage ist, warum die Gesellschaft so emotional verroht und gleichgültig geworden ist. Der Refrain mündet in den dringlichen Appell, wieder zusammenzuhalten, sich die Hand zu reichen und mit „Liebe, Liebe, Liebe” ein neues, besseres Kapitel zu beginnen, das über das eigene kleine Maß hinausgeht.

https://link.deezer.com/s/31MRpRbg1eN3lqb5jxuUS

https://music.apple.com/gr/song/ruiniert-live/1487691920

„Manche sagen es wär einfach, ich sage es ist heikel, Du bist New York City und ich bin Wanne-Eickel“ | on this day in music

Der am 29.11.2019 veröffentlichte Song „Balu” von Kettcar aus dem Album „…und das geht so (Live)” thematisiert auf humorvolle und zugleich tiefgründige Weise Gegensätze, die Suche nach Identität in einer Beziehung und die Komplexität des Lebens.

Im Kern geht es um die Darstellung eines ungewohnten oder ungleichen Paares und die Diskrepanz zwischen einfacher Vorstellung und schwieriger Realität. Der Interpret beschreibt die Dynamik mit seiner Partnerin durch starke Kontraste. Er sieht sich selbst als den eher ungestümen, tollpatschigen Charakter, während sie elegant, schön und unbewegt ist.

Der Interpret ringt mit seiner Rolle und seinem Verständnis der Beziehung. Er sucht nach einem Sinn, nach etwas, das er „fast versteht”. Trotz der Gegensätze beschreibt er Momente der Verbundenheit und das Gefühl, ein „Wir“ zu sein. Die Zeile „Du gibst, was du brauchst / Ich glaub, was ich seh’“ deutet auf eine akzeptierende und pragmatische Form der Liebe hin.

Die berühmte, idealisierte Liebesgeschichte von Romeo und Julia wird zugunsten einer bodenständigen Realität abgelehnt. Es ist eine Absage an das romantische Drama, in dem die Liebenden am Ende starben. Der Interpret bietet stattdessen eine verlässliche, wenn auch unperfekte Zusage: „Ich werd‘ immer für dich da sein.“

Der Song feiert eine echte, ungeschönte Liebe, die fernab von Hollywood-Klischees stattfindet. Sie ist kompliziert, voller Missverhältnisse und Widersprüche, aber gerade dadurch ehrlich und haltbar.

Ich bin nur durch meine Freunde reich.

Der Songtext „C’est dit” von Calogero, aufgenommen live auf der „Liberté chérie Tour” im Olympia im Jahr 2019 und am 08.11.2019 veröffentlicht, fasst auf sehr poetische Weise die Bedeutung von Freundschaft im Kontrast zu anderen Lebensphasen und -werten zusammen. Die erste Strophe beschreibt eine unbeschwerte, vielleicht aber auch etwas leichtsinnige Jugend, geprägt von Musik, Mädchen, Partys und Nächten („Des chansons, des filles / Beaucoup de verres et de nuits”). Die Jugendlichen fühlten sich wie „Könige”, obwohl sie mittellos waren („Rois de pacotille, princes démunis”). Bereits hier wird die zentrale These aufgestellt: „On n’est riche que de ses amis” (Man ist nur reich durch seine Freunde).

Die zweite Strophe stellt die Herausforderungen und Enttäuschungen des Lebens dar („Le temps des tempêtes arrive”). Es geht um unerfüllte Lieben, Niederlagen und Ironie („Amours impossibles / Défaites, ironies”). Wenn alles zusammenbricht und selbst die Träume schwinden („Quand tout s’abîme, quand même nos rêves fuient“), bleibt nur ein Zufluchtsort: der feste Kern der Freunde. Die zentrale Botschaft wird bekräftigt: „On n’est riche que de ses amis”.

Auch wenn das Leben plötzlich hell erstrahlt, Erfolg, Ruhm, Feste und Reichtum bringt („Gloire, fêtes, symphonies / Bravo, bijoux, frénésies”), hinterfragt der Sprecher den Wert dieser Dinge („Honneur et fortune / Qu’en sais-je aujourd’hui?”). Angesichts von Falschheit und Vergesslichkeit bleibt am Ende nur die Erkenntnis, dass der wahre und bleibende Wert in den persönlichen Beziehungen liegt: „Je ne suis riche que de mes amis” (Ich bin nur reich durch meine Freunde).

Der Text ist eine Ode an die Freundschaft. Er stellt fest, dass Freunde sowohl in leichtsinnigen als auch in stürmischen Lebensphasen die einzige und wahre Quelle von Reichtum und Halt sind, während materielle Werte oder Ruhm demgegenüber nicht bestehen.

Signs of wings.

13.09.2019– | track: –Signs of Wings– | artist: –Sascha Paeth’s Masters Of Ceremony– | album: -Signs of Wings-

Auf meinem Rücken sind keine Narben zu sehen.
Aber subtile Anzeichen von Flügeln.
Meine spröde Hülle steht kurz davor, zu zerbrechen.
um im Frühling zu erblühen.

Der Songtext „Signs of wings“ von Sascha Paeth’s Masters Of Ceremony handelt von einem Gefühl der Stagnation und des Aufbruchs. Die Sängerin fühlt sich, als stünde sie kurz davor, sich zu verändern und ihr volles Potenzial zu entfalten. Dies wird durch die „Flügel” und die bevorstehende „Blüte im Frühling” symbolisiert. Sie möchte aus dem „Unkraut” ausbrechen und davonschweben.

Gleichzeitig ist sie innerlich zerrissen. Sie hat das Gefühl, zwar die Fähigkeit zu fliegen („Zeichen von Flügeln“), dies aber noch nicht tun zu können. Sie wartet auf einen Wendepunkt („Regen“), der sie von der Last der Vergangenheit befreit und es ihr erlaubt, wieder sie selbst zu sein. Es geht um die Suche nach Antworten und innerem Frieden.

Der Songtext beschreibt auch eine allgemeine menschliche Erfahrung der Unsicherheit. Die Sängerin fragt sich, ob sie mit ihren Zweifeln und ihrer Suche nach Sinn allein ist. Sie spricht eine universelle Sehnsucht an, „Licht hinter der Dunkelheit” zu sehen.

Am Ende des Songs kehrt das Thema zur Endlichkeit und Hoffnung zurück. Es wird angedeutet, dass wir alle früher oder später unser volles Potenzial erreichen und „fliegen” können, sei es im Leben oder im Tod. Die letzten Zeilen reflektieren die Ungewissheit darüber, was danach kommt: Gibt es eine Wiedergeburt, werden wir zu Staub oder existiert einfach nichts mehr? Der Song ist somit eine Mischung aus persönlicher Entwicklung, allgemeiner existenzieller Suche und der Akzeptanz des Unbekannten.

Am Ende können wir alle fliegen.
Egal, was wir tun.
Wir werden in den endlosen Himmeln verschwinden.
und einer anderen Wahrheit gegenüberstehen.