Der Song „Heart on Fire” von Little Simz, veröffentlicht am 12. Dezember 2022 auf dem Album „No Thank You”, ist eine ehrliche und kritische Reflexion über den Aufstieg zum Ruhm und Erfolg sowie die damit verbundenen Herausforderungen, Enttäuschungen und persönlichen Veränderungen.
Die Interpretin beginnt mit dem Verlust des Vertrauens, insbesondere in Geschäftsbeziehungen. Es geht um die Erkenntnis, dass Ehrlichkeit nicht selbstverständlich ist. Sie betont den anfänglichen Kampf und die Notwendigkeit, „smarter” zu arbeiten, um Widrigkeiten zu überwinden.
Was als reines Streben nach Liebe und besseren Lebensbedingungen für die Familie begann, entwickelt sich schnell zu einem unendlichen Kreislauf des Materialismus, in dem der ursprüngliche Sinn verloren geht. Der Song thematisiert die glamouröse Welt des Erfolgs, die jedoch von Oberflächlichkeit, ständiger Bestätigungssuche und Verstellung geprägt ist.
Die Interpretin stellt fest, dass sie sich in diesem Prozess kaum wiedererkennt, und warnt davor, sich von der Gier und den Lügen der Geschäftsleute vereinnahmen zu lassen. Trotz all des Stresses und der Gefahren, die der Erfolg mit sich bringt, bekräftigt die Interpretin ihre Stärke, fleht aber darum, von den Menschen, die ihr wichtig sind, nicht im Stich gelassen zu werden.
Zusammenfassend ist der Song eine Warnung vor den Fallstricken des Ruhms, eine Abrechnung mit falschen Versprechungen und eine Bekräftigung der eigenen Stärke inmitten des Chaos.
–04.11.2022– | track: –Angst legg di slapen– | artist: –Helmut Debus– | album: -Angst legg di slapen-
Der auf Plattdeutsch verfasste Songtext „Angst legg di slapen” von Helmut Debus thematisiert eine düstere, krisenhafte Weltsicht, die jedoch von einem Appell zur Hoffnung und zum Aufbruch durchzogen ist.
Die Welt wird als kalt („Frost“, „Seeln freert“), rebellisch und „schrecklich schön“ beschrieben, voller Leid und Trauer („Sunn würr düüster vör Truur“). Es geht um eine globale Krise („Planeet rebelleert“, „Slagg geiht dör den Lief vun de Welt“), die Gier der Mächtigen („Kole Hart vun de Macht giert na Geld“) und globale Konflikte/Tragödien („Meer full Traanen un Dood“, „Swatte Göös treckt ’n Krüüz öwer Karken, Synagogen, Moscheen“). Die alte Welt ist im Sterben, die neue noch nicht geboren („De oole Welt liggt in’t Starwen, de neeje Welt is noch nich boren“).
Es wird das Bild einer Gemeinschaft in Not gezeichnet („Minschen in een Boot, Odyssee in Lieden un Noot“). Die Verzweiflung wird durch das weinende Kind am Strom und die Frage nach einem Zufluchtsort („Wohen schüllt wi us wennen”) verdeutlicht.
Trotz der Angst („Angst, legg di slapen”) steht die Hoffnung im Zentrum des Refrains: „Hopen, treck di an, snöör di Schoh” – ein deutlicher Aufruf, nicht länger zu verharren („So lang al verkropen”), sondern gemeinsam loszugehen und aktiv zu werden („Du musst mit mi gahn, gah, snöör de Schoh, faster, faster, gah”).
Die Passage „Wi sünd Lewen mitten in’t Lewen, dat lewen will, dat lacht“ betont die Lebenskraft inmitten der Krise. Der Text endet mit einem poetischen Bild des Neubeginns und der Intimität („Lüttje Lüüntjes Buuk an Buuk in’t Morgenlicht“) sowie einem Zitat, das die menschliche Freiheit zum Aufbruch hervorhebt.
Der Songtext ist eine poetische Auseinandersetzung mit der existentiellen Krise der Gegenwart, die durch Angst, Tod, Gier und Umweltnot gekennzeichnet ist. Er mündet jedoch in einem leidenschaftlichen Ruf nach Hoffnung, gemeinschaftlichem Handeln und dem mutigen Aufbruch in eine neue Zukunft.
Dieser Frost, der einen steif macht Die Seelen frieren Ein glühendes Glutstück explodiert Der Planet rebelliert Wenn die Sonne fühlen könnte Würde sie dunkel vor Trauer In dieser schrecklich schönen Welt Voller Gesang, so süß, so sauer Ein Schlag geht durch den Leib der Welt Das kalte Herz der Macht giert nach Geld
Angst, leg dich schlafen Hoffnung, zieh dich an, schnür deine Schuhe Schon so lange verkrochen Du musst mit mir gehen Geh, schnür die Schuhe schneller, schneller, geh
Menschen in einem Boot Odyssee in Leiden und Not Das Meer hat seine Unschuld verloren Das Meer voller Tränen und Tod Schwarze Gänse ziehen ein Kreuz Über Kirchen, Synagogen, Moscheen Ein Kind mit einem Kompass, mit einem Traum Steht am Fluss, um zu weinen Wohin sollen wir uns wenden Was bleibt, wenn die Tränen enden
Angst, leg dich schlafen Hoffnung, zieh dich an, schnür deine Schuhe Schon so lange verkrochen Du musst mit mir gehen Geh, schnür die Schuhe schneller, schneller, geh
„I want you to panic“ „the world is dark as fuck“ und verloren Die alte Welt liegt im Sterben Die neue Welt ist noch nicht geboren Wir sind Leben mitten im Leben Das Leben will, das lacht Roll den Stein zur Seite Hör das Schreien von der Nacht Kleine Leute Bauch an Bauch im Morgenlicht Zwei junge Köpfe dicht an dicht Flüstern im frühen Licht ein Gedicht, ein Gedicht „Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen Und verstehe die Freiheit, Aufzubrechen, wohin er will.“
Angst, leg dich schlafen Hoffnung, zieh dich an, schnür deine Schuhe Schon so lange verkrochen Du musst mit mir gehen Geh, schnür die Schuhe schneller, schneller, geh
–28.10.2022– | track: –90 Grad – Live bei TV Noir- | artist: –Bodo Wartke– | album: -90 Grad (Live bei TV Noir)-
Der Songtext „90 Grad“ von Bodo Wartke beschreibt die intensive und überwältigende körperliche und emotionale Erfahrung des lyrischen Ichs mit einer Partnerin beim Tanzen oder in inniger Umarmung.
Die Haut der Partnerin wird als unglaublich weich und vertraut beschrieben. Der Duft ihrer Haare wird als betörend und ekstatisch empfunden. Das lyrische Ich spürt starkes Herzklopfen, Schweiß und befindet sich in Verlegenheit und Erregung, als sich die Körper aneinander schmiegen und bewegen.
Es herrscht eine „vollkommen synchrone“ und harmonische Verbindung, die als nonverbale Kommunikation interpretiert wird. Man ist zu zweit und gleichzeitig „eins“. Bewunderung und Schönheit: Die Partnerin wird als wunderschön beschrieben, und der geteilte Augenblick ist von solch besonderer Schönheit, dass das lyrische Ich wünscht, er möge verweilen.
Die gemeinsame Erfahrung lässt das lyrische Ich alle „Last des Seins“ vergessen und sich befreit fühlen. Im Kern feiert der Text die tiefe, sinnliche Verbundenheit und die überwältigende Anziehung zwischen Mann und Frau, die sich in einem Moment geteilter Harmonie und Schönheit manifestiert.
–20.10.2022– | track: –Love on Demand– | artist: –Malo‘, Julia Stone– | album: -Love on Demand-
Der von Malo‘ und Julia Stone gesungene Songtext „Love on Demand“, der französische und englische Passagen vermischt, beschreibt eine komplizierte, schmerzhafte Liebesbeziehung, die von Widersprüchen geprägt ist.
Einerseits gibt es den starken Wunsch nach Nähe und eine tiefe Sehnsucht („I want you near“, „Je ne veux que toi“), andererseits herrscht Angst („Je crains le pire“) und man ist sich der Lügen, Konflikte und versteckten Tränen bewusst.
Das wiederkehrende Thema ist „Love on Demand”, also Liebe auf Abruf, und dies „sans dire je t’aime” (ohne „Ich liebe dich” zu sagen). Es impliziert eine Beziehung, in der sich die Beteiligten emotional zurückhalten, nur verfügbar sind, wenn es ihnen passt, aber keine echten, tiefen Verpflichtungen eingehen wollen.
Trotz der Verzweiflung, des Gefühls der Flüchtigkeit („éphémère”) und der Enttäuschung („Despite your lies”) hält das lyrische Ich an dem Traum fest, sich zu befreien, und hofft, dass die Konflikte eines Tages enden („On cessera le feu”). Es ist ein Hin und Her zwischen der Flucht vor der Person und der Bitte, festgehalten zu werden („Retiens ma main / Même si je te fuis”).
Die Stimmung von „Hallo“ von Shelly Phillips ist überwiegend warm, hoffnungsvoll und ein wenig verletzlich. Das „Hallo“ steht sinnbildlich für einen frischen Start oder den ersten Schritt auf jemanden zu – egal, ob in einer Beziehung, Freundschaft oder allgemein im Leben.
Es wird angedeutet, dass es Überwindung kostet, sich einer anderen Person zu öffnen. Das macht den Song emotional nahbar.
Das Lied hat einen positiven Unterton und zeigt, dass auch kleine Gesten wie ein Gruß oder ein Gespräch etwas Schönes ins Rollen bringen können.
Die Frage, ob man selbst bereit ist, sich einzulassen und aus der eigenen Komfortzone herauszutreten, schwingt mit.
Insgesamt wirkt der Song wie eine sanfte Einladung, mutig auf andere zuzugehen und sich für neue Begegnungen zu öffnen – trotz aller Unsicherheit.
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