Deutsche Medien berichten unzureichend über das Ausland – aus einer sicheren Komfortzone heraus. |

In einem Interview kritisiert der Journalist Emran Feroz die unzureichende Auslandsberichterstattung deutscher Medien. Diese sei oft von Pseudoexperten geprägt und stelle die Realität in Krisengebieten wie Gaza verzerrt dar.

»„Die haben keine Ahnung von dem, was journalistisches Handwerk eigentlich bedeutet“ – Woher wissen wir als Mediennutzer überhaupt, was es heißt, wenn Medien von „vor Ort“ berichten? Was heißt es, wenn eine Auslandskorrespondentin über den Iran berichtet – aber in der Türkei sitzt? Der Journalist und Autor Emran Feroz fokussiert in seinem neuen Buch „Wir wollen leben! Von Afghanistan bis Gaza – ein Aufschrei gegen Entmenschlichung und Krieg“ auf die Entwicklungen in Gaza, aber auch in anderen Krisengebieten. Dabei hinterfragt er auch das, was den Mediennutzern in Deutschland als „Auslandsberichterstattung“ vorgesetzt wird. Im NachDenkSeiten-Interview sagt der Spiegel-Bestsellerautor, kritische Berichterstatter würden schnell als „Hamas-Versteher“ oder „Putin-Apologet“ abgestempelt werden. „Ich habe meist den Eindruck, dass echte Expertise unerwünscht sei. Stattdessen braucht man Pseudoexperten, die einfach nur nachplappern, was manche gerade hören wollen, um etwa Stimmung zu machen oder irgendwelche neuen Bombardements zu rechtfertigen“, so Feroz. Von Marcus Klöckner.«, 11.11.2025, https://www.nachdenkseiten.de/?p=141918

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Die EU hat kein Zensurministerium – sie braucht auch keines mehr. |

Mit dem Digital Services Act und dem European Media Freedom Act hat die EU einen Mechanismus etabliert, der die Sichtbarkeit kritischer Medien einschränkt. Dies geschieht durch algorithmische und gesetzliche Maßnahmen zur „Reichweitenoptimierung“, wodurch unabhängige Stimmen in der Öffentlichkeit zunehmend unsichtbar werden.

Der Artikel kritisiert, dass die EU mit dem Digital Services Act (DSA) und dem European Media Freedom Act (EMFA) eine subtile Form der Zensur etabliert hat. Durch algorithmische Herabstufung und wirtschaftlichen Druck werden kritische Medien zum Schweigen gebracht. Obwohl diese Gesetze offiziell zur Bekämpfung von Desinformationen und zur Sicherung des Medienpluralismus gedacht sind, führen sie in der Praxis zu einer Vereinheitlichung der Meinungen und zu einer marginalisierten Sichtbarkeit unabhängiger Medien. Die Entscheidung darüber, welche Medien als „vertrauenswürdig“ gelten, liegt bei der EU-Kommission. Dies führt zu einer gefährlichen Kontrolle der öffentlichen Wahrnehmung und untergräbt letztlich die Meinungsfreiheit.

»Unsichtbar gemacht – Wie die EU kritische Medien zum Schweigen bringt – Die EU hat kein Zensurministerium. Sie braucht auch keines mehr. Die Arbeit übernehmen inzwischen Algorithmen, Compliance-Abteilungen und Gesetze, die sich so harmlos anhören, dass man kaum glauben mag, wie tief sie in die Öffentlichkeit eingreifen. Wer heute eine Website betreibt, die unbequem ist, spürt diese Veränderung nicht sofort. Es gibt keine Hausdurchsuchung, kein Verbot, keinen Gerichtsbeschluss. Stattdessen sinken die Aufrufzahlen. Von Günther Burbach.«, 22.10.2025, https://www.nachdenkseiten.de/?p=140914

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