Enteignung der Enteigner. | Zitat

» […] Lenin schrieb zu seiner Zeit eine Abhandlung mit dem Titel „Der Imperialismus als höchstens Stadium des Kapitalismus“. Darin befasste er sich vor allem mit den zunehmend die ganze Gesellschaft umfassenden Wirtschaftsformen, die im Gegensatz zum privaten Eigentum standen.

Dieser Zustand war zu seiner Zeit in Ländern wie Deutschland, England und Frankreich fortgeschritten, allerdings nicht in Russland. Dennoch nutzte er die Erkenntnis, um seine Anhängerschaft davon zu überzeugen, dass die Zeit reif sei für die Expropriation [Anm.: Enteignung] der Expropriateure.

Revolutionstaktisch war ihm das schließlich auch gelungen. Die These sei allerdings erlaubt, dass alles, was in dieser Schrift stand und aus ihr folgte, gänzlich anders verlaufen wäre, hätten die damaligen Zustände die Form gehabt, über die sie heute verfügen.

Die Eigentumsverhältnisse unserer Tage sind das kurioseste, was Kapitalismus und Imperialismus je hervorgebracht haben. Marxens häufig kolportierter Satz, dass etwas mit einer Gesellschaft, die ungeheure Dimensionen von Reichtum schafft, aber nicht in der Lage sei, die Armut zu verringern, nicht stimmen könne, war nie zutreffender als heute. […] «

~ Dr. Gerhard Mersmann, Imperialismus ohne Schminke, 12.12.2025, https://form-7.com/2025/12/12/imperialismus-ohne-schminke/

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Gesellschaftskatastrophe | weekly 202550

Politologe: Schokolade sollte in einem reichen Land kein Luxusgut sein

Der Artikel thematisiert die steigenden Schokoladenpreise in Deutschland und ihre Auswirkungen auf Familien, insbesondere auf alleinerziehende Mütter, die unter der wachsenden Ungleichheit leiden. Der Politologe Christoph Butterwegge argumentiert, dass Schokolade in einem wohlhabenden Land wie Deutschland kein Luxusgut sein sollte und die steigenden Preise ein Zeichen der sozialen Spaltung sind. Er kritisiert die politische Entscheidung, soziale Leistungen zu kürzen, während gleichzeitig wohlhabende Unternehmen begünstigt werden. Dies führe zu einer zunehmenden Armut und Verelendung. Butterwegge warnt, dass diese Entwicklungen nicht nur die Lebensqualität der Armen beeinträchtigen, sondern auch zu einem Anstieg sozialer Unsicherheit und politischer Extremismen führen könnten. 07.12.2025 https://www.deutschlandfunk.de/luxus-schokolade-armut-in-deutschland-christoph-butterwegge-politologe-100.html

Detaillierte Zusammenfassung des Interviews

Schokolade gehört zur Adventszeit. Doch die steigenden Preise belasten viele Familien. Der Politologe Butterwegge sieht darin ein Zeichen wachsender Ungleichheit. Diese zeigt sich bei Grundnahrungsmitteln und vertieft die gesellschaftliche Spaltung.
Reinhardt, Anja; http://www.deutschlandfunk.de, Information und Musik

Schokoladenpreise und Gesellschaftlicher Zustand

Steigende Schokoladenpreise spiegeln soziale Ungleichheit wider und gefährden die Grundbedürfnisse armer Menschen.

Keypoints

  • Schokoladenpreise sind im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent gestiegen.
  • Preissteigerungen belasten vor allem sozial schwache Menschen, Familien und Alleinerziehende..
  • Schokolade sollte in einem reichen Land kein Luxusgut sein.
  • Preiserhöhungen führen zu sozialer Ausgrenzung und verschärfen Armut.
  • Internationale Machtverhältnisse begünstigen große Konzerne, während die Kakaobauern kaum profitieren.
  • Armut in Deutschland ist weiter verbreitet als in offiziellen Berichten dargestellt.

Soziale Ungleichheit

  • Preissteigerungen bei Lebensmitteln treffen Arme härter, besonders Alleinerziehende.
  • Armut breitet sich in die Mittelschicht aus. Menschen müssen sparen, was sich negativ auf ihre Kinder auswirkt.
  • Reiche profitieren von hohen Renditen, während arme Menschen kaum etwas von steigenden Schokoladenpreisen haben.

Gesellschaftliche Entwicklung

  • Es entsteht eine sogenannte soziale Eiszeit, in der Arme entfremdet und ausgegrenzt werden.
  • Armut ist in Deutschland trotz Wohlstand weiter verbreitet. Kinder leiden unter den ausgrenzenden Lebensbedingungen.
  • Der Staat verstärkt soziale Nöte durch Kürzungen beim Bürgergeld und bei sozialen Leistungen.

Politische und ökologische Konsequenzen

  • Ungleichheit führt zu gesellschaftlicher Spaltung, Rechtspopulismus und sozialem Abstieg.
  • Wohlhabende haben bessere Einkaufsmöglichkeiten und sind oft ökologisch schädlicher.
  • Notwendigkeit einer sozial gerechteren Politik, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern.

Schlussfolgerung Die steigenden Schokoladenpreise sind ein Indikator für wachsende soziale Ungleichheit. Diese gefährdet die Grundversorgung der ärmeren Bevölkerung und spaltet die Gesellschaft langfristig.


Der ganz normale Wucher – Beim Vermieten ist Rechtsbruch fast schon die Regel

Der Artikel thematisiert die weit verbreitete Praxis des Wuchers bei Mietwohnungen in Deutschland, insbesondere in Berlin und Ulm. Er zeigt auf, dass viele Vermieter systematisch gegen gesetzliche Vorgaben verstoßen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Eine aktuelle Studie des Deutschen Mieterbundes belegt alarmierende Zahlen zu Mietpreisüberhöhungen und -wucher: In Berlin unterlaufen fast 46 % der Inserate die Mietpreisbremse. Trotz dieser Erkenntnisse und der Gründung einer Mietpreisprüfstelle bleibt die Bundesregierung passiv und plant erst für die Zukunft Maßnahmen zur Verbesserung des Mieterschutzes, während sich viele Mieter weiterhin überhöhten Mietpreisen ausgesetzt sehen. Der Artikel kritisiert die unzureichende Kontrolle und die fehlenden rechtlichen Konsequenzen für Vermieter:innen, die das Problem weiter verschärfen. 08.12.2025 https://www.nachdenkseiten.de/?p=143286

Das Prinzip der direkten Wirksamkeit

In seinem Artikel thematisiert Gerhard Mersmann das Prinzip der direkten Wirksamkeit und kritisiert die gegenwärtige politische Diskussion, die seiner Meinung nach von absurden Ideen und falschen Prioritäten geprägt ist. Er bezieht sich dabei unter anderem auf Äußerungen des deutschen Verteidigungsministers, der die Trennung zwischen ziviler und Kriegswirtschaft als überholt bezeichnete. Mersmann schlägt vor, die Kinder von Aktionären der Rüstungsindustrie zuerst zur Wehrpflicht heranzuziehen. Mersmann fordert eine Rückkehr zu konstruktiven politischen Überlegungen, die die gesellschaftlichen Aufgaben und deren Finanzierung in den Mittelpunkt stellen, anstatt Verantwortung zu delegieren. Abschließend betont er die Notwendigkeit, das Prinzip der direkten Wirksamkeit in die politische Diskussion zurückzubringen, um eine gerechtere Gesellschaft zu fördern. 04.12.2025 https://form-7.com/2025/12/04/das-prinzip-der-direkten-wirksamkeit/

Soziale Ungerechtigkeit als Gesundheitsrisiko für Kinder | Zitat

» […] Wir akzeptieren, dass Wohlhabende eine höhere Lebenserwartung haben, als wäre das Naturgesetz. Wir nehmen hin, dass Kinder aus armen Familien schlechtere Zähne, mehr Asthma, mehr Depressionen haben. Wir empören uns über einzelne Missstände, aber nicht über ihre Struktur. […]

Eine Gesellschaft, die die biologische Gesundheit ihrer Kinder von der Steuerklasse ihrer Eltern abhängig macht, hat ihr Fundament verloren. […] «

~ Detlef Koch, Warum Kinderarmut kein Schicksal, sondern eine politische Entscheidung ist. Serie zu Kinderarmut (Teil 5), 29.11.2025, https://www.nachdenkseiten.de/?p=142839

Der Artikel thematisiert Kinderarmut in Deutschland und argumentiert, dass diese nicht schicksalhaft bedingt ist, sondern auf politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen Strukturen beruht. Es wird aufgezeigt, dass das Bildungssystem soziale Ungleichheiten reproduziert und Kinder aus armen Verhältnissen oft dauerhaft benachteiligt sind. Zudem kritisiert der Artikel die politische Rhetorik, die Eigenverantwortung propagiert, während sie die strukturellen Ursachen von Armut ignoriert. Abschließend wird betont, dass eine Gesellschaft, die ihre Kinder in Armut leben lässt, nicht nur ihren ökonomischen, sondern auch ihren moralischen Kompass verliert.

Die bisherigen Teile dieser Serie finden Sie

hier: »Noch bevor ein Kind atmet – Wie Armut bereits in der Schwangerschaft Spuren hinterlässt.« und

hier: »Das vererbte Risiko – Wenn Herkunft über Gesundheit entscheidet: Alltag und Schule.« und

hier: »Versorgung, Prävention und Systemfehler – Wie Armut das Gesundheitssystem spiegelt.« und

hier: »Kinderarmut und die Langzeitfolgen – Wie Armut sich in den Körper einbrennt.«.

Warum Kinderarmut kein Schicksal, sondern eine politische Entscheidung ist. Serie zu Kinderarmut (Teil 5)

Kinderarmut ist kein Schicksal, sondern eine politische Entscheidung.

Kinderarmut in Deutschland ist die Folge politischer Entscheidungen, die soziale Ungleichheit zementieren und zu gesundheitlichen sowie bildungstechnischen Nachteilen führen.

Schlüsselthemen

  • Kinderarmut ist eine Folge politischer und gesellschaftlicher Entscheidungen.
  • Frühprägung, psychosoziale Belastungen und strukturelle Barrieren beeinflussen gesundheitliche Risiken.
  • Das Bildungssystem reproduziert soziale Unterschiede, anstatt Chancengleichheit zu schaffen.
  • Kinderarmut hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Selbstbild, die Lebensentwürfe und die Gesundheit.
  • Politische Maßnahmen wie die Kindergrundsicherung sind unzureichend; das System verwaltet nur, statt zu verändern.
  • Gesundheit ist ein Menschenrecht, doch das deutsche Gesundheitswesen folgt marktwirtschaftlichen Prinzipien.

Gesellschaftliche Verantwortung und Politik

  • Deutschland besitzt einen Sozialstaat, doch die Unterstützung ist oft bürokratisch, demütigend und unzureichend.
  • Kinderarmut bleibt epidemiologisch konstant, da langfristige Investitionen fehlen.
  • Gesellschaftliche und politische Strukturen fördern die kumulative Benachteiligung und den sozialen Abstieg.
  • Die Erzählung der Leistungsgesellschaft gilt nicht für Kinder aus sozial benachteiligten Familien.
  • Armut ist mehr als Geldmangel, denn sie beeinflusst Biografien, Gesundheit und Chancen ein Leben lang.

Gesundheit und Bildung als Menschenrecht

  • Das Gesundheitssystem sollte soziale Gleichheit fördern, operiert jedoch marktwirtschaftlich.
  • Kinderarmut ist eine moralische Diagnose, die auf gesellschaftliche Versäumnisse hinweist.
  • Investitionen in Bildung, Wohnen und frühkindliche Förderung sind notwendig, sind aber politisch unpopulär.
  • Armut in der Kindheit ist kein Randproblem, sondern ein gesellschaftlicher Skandal und Maßstab für den moralischen Zustand eines Landes.
  • Der Schutz der Schwächsten ist ein Prinzip der Menschenwürde und das Fundament einer demokratischen Gesellschaft.

Fazit

Kinderarmut ist keine natürliche Gegebenheit, sondern eine politisch verursachte Ungerechtigkeit, die die Zukunft unserer Gesellschaft bedroht. Es braucht Mut und politisches Handeln, um fundamentale Veränderungen herbeizuführen.

Herkunft entscheidet über Gesundheit, Bildung und Lebenschancen. | Zitat

» […] Man kann nicht von Chancengleichheit sprechen, wenn bereits das Geburtsgewicht, der Wohnort oder der Bildungsstand der Eltern über den Gesundheitszustand eines Kindes entscheiden. Und man kann nicht von Gerechtigkeit sprechen, wenn das System genau diese Unterschiede stillschweigend unterstützt und am Laufen hält. […]

Was in der Kita beginnt – zu wenig Betreuung, zu wenig Platz, zu wenig Sprache – setzt sich in der Schule fort, dann in Ausbildung, Arbeitsmarkt, Einkommen, Gesundheit. So entsteht ein unsichtbarer Strom, der Biografien in bestimmte Richtungen lenkt. In diesem Sinne ist Kinderarmut kein Randproblem, sondern ein strukturelles Organisationsprinzip moderner Gesellschaften. Sie produziert die Reservearmee des Niedriglohnsektors, sie stabilisiert soziale Hierarchien und sie liefert das moralische Narrativ, dass Aufstieg zwar schwierig, aber theoretisch möglich sei. […] «

~ Detlef Koch, Warum Kinderarmut kein Schicksal, sondern eine politische Entscheidung ist. Serie zu Kinderarmut (Teil 5), 29.11.2025, https://www.nachdenkseiten.de/?p=142839

Der Artikel thematisiert Kinderarmut in Deutschland und argumentiert, dass diese nicht schicksalhaft bedingt ist, sondern auf politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen Strukturen beruht. Es wird aufgezeigt, dass das Bildungssystem soziale Ungleichheiten reproduziert und Kinder aus armen Verhältnissen oft dauerhaft benachteiligt sind. Zudem kritisiert der Artikel die politische Rhetorik, die Eigenverantwortung propagiert, während sie die strukturellen Ursachen von Armut ignoriert. Abschließend wird betont, dass eine Gesellschaft, die ihre Kinder in Armut leben lässt, nicht nur ihren ökonomischen, sondern auch ihren moralischen Kompass verliert.

Die bisherigen Teile dieser Serie finden Sie

hier: »Noch bevor ein Kind atmet – Wie Armut bereits in der Schwangerschaft Spuren hinterlässt.« und

hier: »Das vererbte Risiko – Wenn Herkunft über Gesundheit entscheidet: Alltag und Schule.« und

hier: »Versorgung, Prävention und Systemfehler – Wie Armut das Gesundheitssystem spiegelt.« und

hier: »Kinderarmut und die Langzeitfolgen – Wie Armut sich in den Körper einbrennt.«.

Warum Kinderarmut kein Schicksal, sondern eine politische Entscheidung ist. Serie zu Kinderarmut (Teil 5)

Kinderarmut ist kein Schicksal, sondern eine politische Entscheidung.

Kinderarmut in Deutschland ist die Folge politischer Entscheidungen, die soziale Ungleichheit zementieren und zu gesundheitlichen sowie bildungstechnischen Nachteilen führen.

Schlüsselthemen

  • Kinderarmut ist eine Folge politischer und gesellschaftlicher Entscheidungen.
  • Frühprägung, psychosoziale Belastungen und strukturelle Barrieren beeinflussen gesundheitliche Risiken.
  • Das Bildungssystem reproduziert soziale Unterschiede, anstatt Chancengleichheit zu schaffen.
  • Kinderarmut hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Selbstbild, die Lebensentwürfe und die Gesundheit.
  • Politische Maßnahmen wie die Kindergrundsicherung sind unzureichend; das System verwaltet nur, statt zu verändern.
  • Gesundheit ist ein Menschenrecht, doch das deutsche Gesundheitswesen folgt marktwirtschaftlichen Prinzipien.

Gesellschaftliche Verantwortung und Politik

  • Deutschland besitzt einen Sozialstaat, doch die Unterstützung ist oft bürokratisch, demütigend und unzureichend.
  • Kinderarmut bleibt epidemiologisch konstant, da langfristige Investitionen fehlen.
  • Gesellschaftliche und politische Strukturen fördern die kumulative Benachteiligung und den sozialen Abstieg.
  • Die Erzählung der Leistungsgesellschaft gilt nicht für Kinder aus sozial benachteiligten Familien.
  • Armut ist mehr als Geldmangel, denn sie beeinflusst Biografien, Gesundheit und Chancen ein Leben lang.

Gesundheit und Bildung als Menschenrecht

  • Das Gesundheitssystem sollte soziale Gleichheit fördern, operiert jedoch marktwirtschaftlich.
  • Kinderarmut ist eine moralische Diagnose, die auf gesellschaftliche Versäumnisse hinweist.
  • Investitionen in Bildung, Wohnen und frühkindliche Förderung sind notwendig, sind aber politisch unpopulär.
  • Armut in der Kindheit ist kein Randproblem, sondern ein gesellschaftlicher Skandal und Maßstab für den moralischen Zustand eines Landes.
  • Der Schutz der Schwächsten ist ein Prinzip der Menschenwürde und das Fundament einer demokratischen Gesellschaft.

Fazit

Kinderarmut ist keine natürliche Gegebenheit, sondern eine politisch verursachte Ungerechtigkeit, die die Zukunft unserer Gesellschaft bedroht. Es braucht Mut und politisches Handeln, um fundamentale Veränderungen herbeizuführen.

Zwischen Überleben und Symbolpolitik | Zitat

» […] Wer ständig am Limit lebt, kann keine langfristigen Gesundheitsentscheidungen treffen. Die Rede von der Eigenverantwortung in der Prävention ist deshalb nichts anderes als ein Verschieben der Schuld: vom System auf das Individuum. […]

Leistungen wie Bürgergeld, Kindergeld oder Bildungs- und das Teilhabepaket sichern das physische Überleben, nicht aber gesellschaftliche Teilhabe. Die Verfahren sind bürokratisch, kompliziert und demütigend. Soziale Hilfe mutiert zum Gnadenakt, obwohl es ein Recht sein sollte. Die „Kindergrundsicherung“ […] bleibt Symbolpolitik. […]

Währenddessen steigen die Lebenshaltungskosten, und Familien am unteren Rand leben weiter im Modus des Improvisierens. […] «

~ Detlef Koch, Warum Kinderarmut kein Schicksal, sondern eine politische Entscheidung ist. Serie zu Kinderarmut (Teil 5), 29.11.2025, https://www.nachdenkseiten.de/?p=142839

Der Artikel thematisiert Kinderarmut in Deutschland und argumentiert, dass diese nicht schicksalhaft bedingt ist, sondern auf politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen Strukturen beruht. Es wird aufgezeigt, dass das Bildungssystem soziale Ungleichheiten reproduziert und Kinder aus armen Verhältnissen oft dauerhaft benachteiligt sind. Zudem kritisiert der Artikel die politische Rhetorik, die Eigenverantwortung propagiert, während sie die strukturellen Ursachen von Armut ignoriert. Abschließend wird betont, dass eine Gesellschaft, die ihre Kinder in Armut leben lässt, nicht nur ihren ökonomischen, sondern auch ihren moralischen Kompass verliert.

Die bisherigen Teile dieser Serie finden Sie

hier: »Noch bevor ein Kind atmet – Wie Armut bereits in der Schwangerschaft Spuren hinterlässt.« und

hier: »Das vererbte Risiko – Wenn Herkunft über Gesundheit entscheidet: Alltag und Schule.« und

hier: »Versorgung, Prävention und Systemfehler – Wie Armut das Gesundheitssystem spiegelt.« und

hier: »Kinderarmut und die Langzeitfolgen – Wie Armut sich in den Körper einbrennt.«.

Warum Kinderarmut kein Schicksal, sondern eine politische Entscheidung ist. Serie zu Kinderarmut (Teil 5)

Kinderarmut ist kein Schicksal, sondern eine politische Entscheidung.

Kinderarmut in Deutschland ist die Folge politischer Entscheidungen, die soziale Ungleichheit zementieren und zu gesundheitlichen sowie bildungstechnischen Nachteilen führen.

Schlüsselthemen

  • Kinderarmut ist eine Folge politischer und gesellschaftlicher Entscheidungen.
  • Frühprägung, psychosoziale Belastungen und strukturelle Barrieren beeinflussen gesundheitliche Risiken.
  • Das Bildungssystem reproduziert soziale Unterschiede, anstatt Chancengleichheit zu schaffen.
  • Kinderarmut hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Selbstbild, die Lebensentwürfe und die Gesundheit.
  • Politische Maßnahmen wie die Kindergrundsicherung sind unzureichend; das System verwaltet nur, statt zu verändern.
  • Gesundheit ist ein Menschenrecht, doch das deutsche Gesundheitswesen folgt marktwirtschaftlichen Prinzipien.

Gesellschaftliche Verantwortung und Politik

  • Deutschland besitzt einen Sozialstaat, doch die Unterstützung ist oft bürokratisch, demütigend und unzureichend.
  • Kinderarmut bleibt epidemiologisch konstant, da langfristige Investitionen fehlen.
  • Gesellschaftliche und politische Strukturen fördern die kumulative Benachteiligung und den sozialen Abstieg.
  • Die Erzählung der Leistungsgesellschaft gilt nicht für Kinder aus sozial benachteiligten Familien.
  • Armut ist mehr als Geldmangel, denn sie beeinflusst Biografien, Gesundheit und Chancen ein Leben lang.

Gesundheit und Bildung als Menschenrecht

  • Das Gesundheitssystem sollte soziale Gleichheit fördern, operiert jedoch marktwirtschaftlich.
  • Kinderarmut ist eine moralische Diagnose, die auf gesellschaftliche Versäumnisse hinweist.
  • Investitionen in Bildung, Wohnen und frühkindliche Förderung sind notwendig, sind aber politisch unpopulär.
  • Armut in der Kindheit ist kein Randproblem, sondern ein gesellschaftlicher Skandal und Maßstab für den moralischen Zustand eines Landes.
  • Der Schutz der Schwächsten ist ein Prinzip der Menschenwürde und das Fundament einer demokratischen Gesellschaft.

Fazit

Kinderarmut ist keine natürliche Gegebenheit, sondern eine politisch verursachte Ungerechtigkeit, die die Zukunft unserer Gesellschaft bedroht. Es braucht Mut und politisches Handeln, um fundamentale Veränderungen herbeizuführen.

Gesellschaftskatastrophe | weekly 202549

„Ihr Elend lässt mich nicht los“

Magdalena Fässler ist Kriminalpolizistin in der Schweiz und setzt sich seit acht Jahren gegen Prostitution im Rotlichtmilieu ein. In dieser Zeit hat sie viele Frauen getroffen, die unter extremen Bedingungen leiden und oft Opfer von Menschenhandel sind. Sie beschreibt die gravierenden Missstände, die diese Frauen erleiden, und kritisiert das bestehende System. Dieses sollte ihrer Meinung nach abgeschafft werden, um den Frauen zu helfen. Fässler fordert das „Nordische Modell“, bei dem Freier bestraft werden, um die Prostitution zu bekämpfen. Sie äußert außerdem ihre Besorgnis über die Wahrnehmung von „Selbstbestimmung“ in der Prostitution und sieht diese als irreführend an. Mit der Gründung eines Vereins möchte sie auf die Missstände aufmerksam machen und sich für die Rechte der Frauen einsetzen. 01.12.2025 https://www.emma.de/artikel/die-rote-linie-342061

„Wir sollten keine Angst vor den Bürgern haben“

Der Artikel thematisiert die Schließung der Stabsstelle für Bürgerräte im Bundestag durch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) sowie die damit einhergehende Abkehr von der bürgerschaftlichen Mitbestimmung in der Politik. Der SPD-Parlamentarier Helge Lindh kritisiert diese Entscheidung und fordert ein Umdenken, da das Vertrauen der Bürger in die Politik sinkt und die Politik mehr Vertrauen in die Bürger haben sollte. Bürgerräte, die als Instrument zur Förderung der Demokratie gedacht sind, werden als wichtig erachtet, um das Vertrauen in die politische Teilhabe zu stärken. Aktuell sind sie jedoch lediglich beratend tätig und können keine verbindlichen Entscheidungen treffen. Der Artikel kommt zu dem Schluss, dass die Politik keine Angst vor den Bürgern haben sollte und dass eine Einbeziehung der Bürger in politische Prozesse notwendig ist, um die Demokratie zu beleben. 01.12.2025 https://www.nachdenkseiten.de/?p=142961

Kommunen in Rheinland-Pfalz schlagen Alarm: „Es hängt an allen Ecken und Enden“

Die finanzielle Lage der Kommunen in Rheinland-Pfalz spitzt sich zu, da Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister auf unzureichende Förderprogramme und bürokratische Hürden hinweisen. Viele Gemeinden empfinden die bereitgestellten Mittel als unzureichend und die bürokratischen Anforderungen als überfordernd. Besonders besorgniserregend ist der Zustand der Kindergärten, die nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Dies erfordert dringende Entscheidungen. Eine Initiative mit über 740 Gemeinden hat sich gebildet, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen und konkrete Entlastungsmaßnahmen zu fordern. 30.11.2025 https://www.nr-kurier.de/artikel/164375-kommunen-in-rheinland-pfalz-schlagen-alarm—es-haengt-an-allen-ecken-und-enden-

Klug, fit, gut ausgebildet: Das Potential der Boomer-Generation

Der Artikel behandelt das Potenzial der Babyboomer-Generation, die nun in Rente geht. Sie wird als fit, klug und gut ausgebildet beschrieben. Jana Nikitin, Psychologin an der Universität Wien, erklärt, dass diese Generation nicht nur gesund älter wird, sondern auch motiviert ist, sich gesellschaftlich zu engagieren. Trotz ihrer Fähigkeiten gibt es jedoch Herausforderungen: Negative Altersbilder und Diskriminierung verhindern oft, dass ältere Menschen aktiv werden können. Um das Engagement dieser Generation zu fördern, sind intergenerationale Kontakte sowie ein positiveres Bild des Alters in der Gesellschaft erforderlich. 28.11.2025 https://www.deutschlandfunkkultur.de/klug-fit-gut-ausgebildet-das-potential-der-boomer-generation-100.html

Zurück auf Staat! Gegen Wohnungslosigkeit hilft Vergesellschaftung

Der Artikel thematisiert die alarmierende Zunahme von Wohnungslosigkeit in Deutschland. Obwohl die Zahl der Betroffenen bereits über eine Million beträgt und stetig steigt, soll das Problem bis 2030 durch die Bundesregierung gelöst werden. Aktivisten in Berlin fordern die Enteignung großer Wohnungsunternehmen, um die Situation zu verbessern. Die bisherigen politischen Maßnahmen erscheinen unzureichend und berücksichtigen oft nicht die tatsächlichen Bedürfnisse der Betroffenen. Die häufigsten Ursachen für Wohnungslosigkeit sind Miet- und Energieschulden sowie soziale Konflikte. Die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Problems werden als unzureichend kritisiert. Der Artikel schließt mit der Feststellung, dass die aktuelle Wohnungspolitik und die Prioritäten der Regierung nicht ausreichen, um die Krise zu bewältigen, und dass die Versprechen der Politiker oft unrealistisch sind. 28.11.2025 https://www.nachdenkseiten.de/?p=142802

Wie kann sich die Welt ernähren?

Der Artikel behandelt die Herausforderungen der globalen Nahrungsmittelproduktion im Kontext des Klimawandels und der Übernutzung natürlicher Ressourcen. Aktuell überschreitet die Nahrungsmittelproduktion planetare Grenzen, was zu einer unnachhaltigen Landwirtschaft führt. Diese ist für 26 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Autorin argumentiert, dass eine Reduzierung des Fleischkonsums und eine Umstellung auf nachhaltigere Anbaumethoden notwendig sind, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Gleichzeitig weist sie auf die strukturellen Probleme des Kapitalismus hin, die eine gerechte Verteilung und nachhaltige Praktiken behindern. Schließlich wird betont, dass neue gesellschaftliche Verhältnisse und kooperative Ansätze erforderlich sind, um die Ernährungssicherheit in einer sich verändernden Umwelt zu gewährleisten. 27.11.2025 https://philosophenstuebchen.wordpress.com/2025/11/27/wie-kann-sich-die-welt-ernahren/

Soziologe will Rentner zur Unterstützung an Schulen holen

Der Bildungssoziologe Aladin El-Mafaalani schlägt vor, Rentnerinnen und Rentner als Mentoren an Schulen einzusetzen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Er argumentiert, dass die ältere Generation wertvolle Erfahrungen und Kenntnisse mitbringt, von denen Schüler und Lehrkräfte profitieren können. Angesichts aktueller Herausforderungen wie Migration und Digitalisierung müssen Schulen multifunktionaler werden und Aufgaben übernehmen, die traditionell in Familien lagen. El-Mafaalani betont die Notwendigkeit eines Kulturwandels in den Bildungseinrichtungen sowie die Schaffung neuer Strukturen, um Rentnerinnen und Rentner für die Mitarbeit in Schulen zu gewinnen. 27.11.2025 https://www.deutschlandfunk.de/schulaufsichtskongress-in-duesseldorf-interview-aladin-el-mafaalani-soziologe-100.html

Kampf gegen die Armut? Nein, Kampf gegen die Armen!

Der Artikel kritisiert die deutsche Politik für ihr Versagen im Kampf gegen Armut und stellt fest, dass der Fokus eher auf einem Kampf gegen Arme liegt. Obdachlosigkeit und soziale Notlagen sind in Deutschland offensichtlich, dennoch wird das Problem nicht ernsthaft angegangen. Der Autor fordert die Einrichtung eines Sozialfonds für arme Kinder, um ihnen gezielt zu helfen und die Vererbung von Armut zu durchbrechen. Er argumentiert, dass eine wirkliche Armutsbekämpfung im Interesse der gesamten Gesellschaft liegt, da die negativen Auswirkungen von Armut auch die mittleren und oberen Schichten betreffen können. 26.11.2025 https://www.nachdenkseiten.de/?p=142650

Die Rentner sind immer zu teuer! – Egal, wie billig sie sind …

Der Artikel thematisiert die anhaltende Debatte über die Rentenpolitik in Deutschland, insbesondere die geplanten Rentenkürzungen und die damit verbundenen politischen Auseinandersetzungen zwischen der Jungen Union und der Bundesregierung. Trotz der Behauptung, die Rentenfinanzierung sei untragbar, wird argumentiert, dass die tatsächlichen Kosten der Rentenversicherung gesunken sind, während die Zahl der Rentner gestiegen ist. Der Autor kritisiert die Medienberichterstattung, die Rentner:innen als finanzielle Belastung darstellt, und fordert eine ehrliche Diskussion über die Rentenfinanzierung und mögliche Reformen. Abschließend wird betont, dass eine Lösung des Problems nur durch direkte Volksabstimmungen und umfassende gesellschaftliche Debatten erreicht werden kann. 25.11.2025 https://www.nachdenkseiten.de/?p=142607