Gesellschaftskatastrophe | weekly 202550

Politologe: Schokolade sollte in einem reichen Land kein Luxusgut sein

Der Artikel thematisiert die steigenden Schokoladenpreise in Deutschland und ihre Auswirkungen auf Familien, insbesondere auf alleinerziehende Mütter, die unter der wachsenden Ungleichheit leiden. Der Politologe Christoph Butterwegge argumentiert, dass Schokolade in einem wohlhabenden Land wie Deutschland kein Luxusgut sein sollte und die steigenden Preise ein Zeichen der sozialen Spaltung sind. Er kritisiert die politische Entscheidung, soziale Leistungen zu kürzen, während gleichzeitig wohlhabende Unternehmen begünstigt werden. Dies führe zu einer zunehmenden Armut und Verelendung. Butterwegge warnt, dass diese Entwicklungen nicht nur die Lebensqualität der Armen beeinträchtigen, sondern auch zu einem Anstieg sozialer Unsicherheit und politischer Extremismen führen könnten. 07.12.2025 https://www.deutschlandfunk.de/luxus-schokolade-armut-in-deutschland-christoph-butterwegge-politologe-100.html

Detaillierte Zusammenfassung des Interviews

Schokolade gehört zur Adventszeit. Doch die steigenden Preise belasten viele Familien. Der Politologe Butterwegge sieht darin ein Zeichen wachsender Ungleichheit. Diese zeigt sich bei Grundnahrungsmitteln und vertieft die gesellschaftliche Spaltung.
Reinhardt, Anja; http://www.deutschlandfunk.de, Information und Musik

Schokoladenpreise und Gesellschaftlicher Zustand

Steigende Schokoladenpreise spiegeln soziale Ungleichheit wider und gefährden die Grundbedürfnisse armer Menschen.

Keypoints

  • Schokoladenpreise sind im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent gestiegen.
  • Preissteigerungen belasten vor allem sozial schwache Menschen, Familien und Alleinerziehende..
  • Schokolade sollte in einem reichen Land kein Luxusgut sein.
  • Preiserhöhungen führen zu sozialer Ausgrenzung und verschärfen Armut.
  • Internationale Machtverhältnisse begünstigen große Konzerne, während die Kakaobauern kaum profitieren.
  • Armut in Deutschland ist weiter verbreitet als in offiziellen Berichten dargestellt.

Soziale Ungleichheit

  • Preissteigerungen bei Lebensmitteln treffen Arme härter, besonders Alleinerziehende.
  • Armut breitet sich in die Mittelschicht aus. Menschen müssen sparen, was sich negativ auf ihre Kinder auswirkt.
  • Reiche profitieren von hohen Renditen, während arme Menschen kaum etwas von steigenden Schokoladenpreisen haben.

Gesellschaftliche Entwicklung

  • Es entsteht eine sogenannte soziale Eiszeit, in der Arme entfremdet und ausgegrenzt werden.
  • Armut ist in Deutschland trotz Wohlstand weiter verbreitet. Kinder leiden unter den ausgrenzenden Lebensbedingungen.
  • Der Staat verstärkt soziale Nöte durch Kürzungen beim Bürgergeld und bei sozialen Leistungen.

Politische und ökologische Konsequenzen

  • Ungleichheit führt zu gesellschaftlicher Spaltung, Rechtspopulismus und sozialem Abstieg.
  • Wohlhabende haben bessere Einkaufsmöglichkeiten und sind oft ökologisch schädlicher.
  • Notwendigkeit einer sozial gerechteren Politik, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern.

Schlussfolgerung Die steigenden Schokoladenpreise sind ein Indikator für wachsende soziale Ungleichheit. Diese gefährdet die Grundversorgung der ärmeren Bevölkerung und spaltet die Gesellschaft langfristig.


Der ganz normale Wucher – Beim Vermieten ist Rechtsbruch fast schon die Regel

Der Artikel thematisiert die weit verbreitete Praxis des Wuchers bei Mietwohnungen in Deutschland, insbesondere in Berlin und Ulm. Er zeigt auf, dass viele Vermieter systematisch gegen gesetzliche Vorgaben verstoßen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Eine aktuelle Studie des Deutschen Mieterbundes belegt alarmierende Zahlen zu Mietpreisüberhöhungen und -wucher: In Berlin unterlaufen fast 46 % der Inserate die Mietpreisbremse. Trotz dieser Erkenntnisse und der Gründung einer Mietpreisprüfstelle bleibt die Bundesregierung passiv und plant erst für die Zukunft Maßnahmen zur Verbesserung des Mieterschutzes, während sich viele Mieter weiterhin überhöhten Mietpreisen ausgesetzt sehen. Der Artikel kritisiert die unzureichende Kontrolle und die fehlenden rechtlichen Konsequenzen für Vermieter:innen, die das Problem weiter verschärfen. 08.12.2025 https://www.nachdenkseiten.de/?p=143286

Das Prinzip der direkten Wirksamkeit

In seinem Artikel thematisiert Gerhard Mersmann das Prinzip der direkten Wirksamkeit und kritisiert die gegenwärtige politische Diskussion, die seiner Meinung nach von absurden Ideen und falschen Prioritäten geprägt ist. Er bezieht sich dabei unter anderem auf Äußerungen des deutschen Verteidigungsministers, der die Trennung zwischen ziviler und Kriegswirtschaft als überholt bezeichnete. Mersmann schlägt vor, die Kinder von Aktionären der Rüstungsindustrie zuerst zur Wehrpflicht heranzuziehen. Mersmann fordert eine Rückkehr zu konstruktiven politischen Überlegungen, die die gesellschaftlichen Aufgaben und deren Finanzierung in den Mittelpunkt stellen, anstatt Verantwortung zu delegieren. Abschließend betont er die Notwendigkeit, das Prinzip der direkten Wirksamkeit in die politische Diskussion zurückzubringen, um eine gerechtere Gesellschaft zu fördern. 04.12.2025 https://form-7.com/2025/12/04/das-prinzip-der-direkten-wirksamkeit/

Lehren ziehen | Zitat

» […] Die Überlegung war, aus den historischen Ereignissen auf deutschem Boden Lehren zu ziehen. Diese sollten vor allem dahin gehend wirken, dass eine Demokratie immer nur so stark ist wie das Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger, dass die Menschenwürde unantastbar sei und die Ausgrenzung von Menschen innerhalb der Gesellschaft aufgrund von Religion, Geschlecht, Ethnie etc. nicht geduldet werden dürfe, dass Kriege auf fremden Territorien ein Tabu und dass die Gewalten im Staat geteilt sein sollten. Und die Vision der die Katastrophe Überlebenden bestand darin, diese Lehren in den Köpfen der nachfolgenden Generationen fortpflanzen zu können. […] «

~ von Dr. Gerhard Mersmann, in „Ostenmauer – 74. Die würgende Zeit„, am 26.11.2025, LINK https://form-7.com/2025/11/26/ostenmauer-74-die-wurgende-zeit/

Der etwas andere Sozialbetrug.| Citation.

Heranwachsenden in Deutschland stehen Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket zu. Aber nur einer von fünf Berechtigten löst seine Ansprüche ein. Schuld sind bürokratische Hindernisse, Unkenntnis, Scham bei den Betroffenen und über allem der Kürzungseifer der Politik. So kam es, dass ein Gesetz, das eigentlich „Besserung“ bringen sollte, das Gegenteil bewirkt hat: Die Ausgrenzung und Benachteiligung der Ärmsten haben noch zugenommen. Läuft das auch unter „Sozialbetrug“?

~ Ralf Wurzbacher, 03.10.2025, „Über unsere Verhältnisse? Millionen Kinder leben unter aller Würde!“, NachDenkSeiten, https://www.nachdenkseiten.de/?p=139936

hören:

Abgehängt.

»In einem der wohlhabendsten Länder Europas ist Kinderarmut nach wie vor ein unterschätztes soziales Problem. Fast jedes fünfte Kind gilt hierzulande als armutsgefährdet – in Bremen sogar rund 41 Prozent – und Schätzungen zufolge haben über 130.000 Minderjährige keinen festen Wohnraum. Doch oft werden bei Kinderarmut nur finanzielle Aspekte diskutiert. Tatsächlich hat Armut in jungen Jahren tiefgreifende soziale Folgen: Sie bedeutet für betroffene Kinder eine massive Einschränkung ihrer Teilhabechancen und ein erhöhtes Risiko, im Alltag ausgegrenzt zu werden. Von Detlef Koch.«

Zusammenfassung in Stichpunkten:

  • Kinderarmut in Deutschland ist ein unterschätztes soziales Problem, mit fast jedem fünften Kind als armutsgefährdet.
  • In Bremen liegt die Armutsgefährdung bei etwa 41%, und über 130.000 Minderjährige haben keinen festen Wohnraum.
  • Die Diskussion über Kinderarmut konzentriert sich oft nur auf finanzielle Aspekte, während die sozialen Folgen vernachlässigt werden.
  • Armut führt zu massiven Einschränkungen der Teilhabechancen für Kinder, was ihre soziale Integration stark beeinträchtigt.
  • Kinder aus armen Familien sind seltener in Freizeitaktivitäten wie Sportvereinen oder Musikschulen aktiv.
  • Materielle Barrieren, wie fehlendes Geld für Mitgliedsbeiträge oder Mobilität, schränken die Teilhabe am sozialen Leben ein.
  • Freundschaften sind oft schwierig zu pflegen, da Kinder in Armutslagen kleinere Freundeskreise haben und aus Scham keine Freunde nach Hause einladen können.
  • Soziale Isolation wird durch das Wohnumfeld verstärkt, da arme Familien häufig in benachteiligten Vierteln leben.
  • In solchen Quartieren ist die Infrastruktur oft mangelhaft, was die sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen außerhalb der Nachbarschaft erschwert.
  • Kinderarmut ist eng mit der Klassengesellschaft verknüpft, wobei viele Kinder in dauerhaften Armutslagen aufwachsen.
  • Die soziale Mobilität für Kinder aus armen Familien ist gering, was zur Verfestigung von Unterklassenverhältnissen führt.
  • Kinder mit Migrationshintergrund sind überproportional von Armut betroffen und erleben eine doppelte Benachteiligung.
  • Stigmatisierung und Scham sind häufige psychosoziale Belastungen für arme Kinder, die oft abwertende Zuschreibungen erfahren.
  • Armutsbekämpfung muss über materielle Unterstützung hinausgehen und Inklusion fördern, um soziale Zugehörigkeit zu gewährleisten.
  • Die zentrale Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass kein Kind aufgrund seiner Herkunft oder finanziellen Lage vom sozialen Leben ausgeschlossen wird.

03.09.2025, Abgehängt von Anfang an: Die soziale Dimension der Kinderarmut in Deutschland, https://www.nachdenkseiten.de/?p=138423
hören:

Wenn ich diese und andere Kritiken seit Jahrzehnten lese, dann stelle ich immer fest: Das ist politisch so gewollt. Da das Wahlvolk immer dieselben Parteien wählt, ist es mit dieser Politik einverstanden, anstatt den im Bundestag und in den Landtagen vertretenen Parteien die rote Karte zu zeigen und Parteien wie der Tierschutzpartei oder dem BSW die Chance zu geben, zu zeigen, wie ernst sie es mit ihren vernünftigen Partei- und Wahlprogrammen meinen. Wenn die NATO in spätestens fünf Jahren Krieg gegen Russland führt – „Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen“ –, werden die armen Kinder die Ersten an der Front sein. Wenn sie lebend zurückkehren, werden sie zusätzlich arm an Gliedmaßen sein.