Verteidigungsminister Boris Pistorius plant, die Bundeswehr bis Mitte der 2030er Jahre auf rund 460.000 Soldaten und Reservisten zu vergrößern. Dabei sollen eine Modernisierungsagenda und eine neue Führungskultur eingeführt werden, um auf die Bedrohung durch Russland zu reagieren.
Verteidigungsminister Boris Pistorius plant eine beschleunigte Modernisierung der Bundeswehr und wird bis Ostern eine entsprechende Agenda vorstellen. Er betont die Notwendigkeit einer neuen Führungskultur, die Fehler zulässt, um mutige Entscheidungen zu fördern. Angesichts der russischen Bedrohung soll die Truppenstärke von derzeit etwa 280.000 auf rund 460.000 Soldaten und Reservisten erhöht werden. Dies soll durch ein neues Wehrdienstgesetz unterstützt werden.
»Bundeswehr soll moderner und agiler werden – Verteidigungsminister Pistorius will die Modernisierung der Streitkräfte beschleunigt vorantreiben. Bis Ostern werde eine entsprechende Agenda vorgelegt, sagte der SPD-Politiker bei der Bundeswehrtagung in Berlin. Pistorius verlangte eine neue Führungskultur.«, 07.11.2025, https://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-soll-moderner-und-agiler-werden-100.html
Auf keinen Fall darf das Denken den Journalisten und Politikern überlassen werden. Sie fühlen sich auserwählt, Entscheidungen zu fordern und zu treffen, die ständig Unglück produzieren. Welche Vorstellungen außer Kampf und Vernichtung, als Kriegstüchtigkeit propagiert, schenken sie uns, ihrem Publikum? […]
Es gibt nur die Grenzen, die wir ziehen: militärisch, ökonomisch, kulturell, weltweit. Wir haben ein weltweites Finanzregime durchgesetzt. Wir sanktionieren weltweit, wen oder was auch immer. Wir führen Kriege zur Erziehung der Menschheit – und wozu noch?
GABRIELE GYSI ist Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. Sie wurde 1946 in Berlin als Tochter der kommunistisch-jüdischen Verleger Klaus und Irene Gysi geboren. Sie besuchte die Staatliche Schauspielschule Berlin. Anschließend wurde sie an die Volksbühne Berlin engagiert. 1984 verließ sie die DDR und wechselte das Engagement ans Stadttheater Bochum. Nach Tätigkeiten an verschiedenen Theatern und Schauspielschulen kehrte sie 2006 als Assistentin der Intendanz und später als Chefdramaturgin an die Volksbühne Berlin zurück. Seit 2010 lebt sie als freischaffende Künstlerin in Berlin.
Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.
Jean-Claude Juncker, in einem Interview mit dem Magazin „Der Spiegel“, Ausgabe 52/1999
Die Aussage bezieht sich auf die schrittweise Weiterentwicklung der Europäischen Union – oft durch zunächst als Probelauf in den Raum gestellte Entscheidungen, um die öffentliche Reaktion zu testen. Wenn es keinen großen Widerstand gibt, weil die meisten Menschen die Tragweite der Entscheidung nicht sofort erkennen, wird die Umsetzung fortgesetzt, bis die Reform unumkehrbar ist.
Der Satz sorgt bis heute immer wieder für Diskussionen, da er als Sinnbild für eine oft als undurchsichtig empfundene europäische Politik gilt.
Der Artikel »„Zunächst freiwillig“: Auf den neuen Wehrdienst wird die neue Wehrpflicht folgen« befasst sich mit der kürzlich erfolgten Verabschiedung eines neuen Wehrdienstgesetzes durch die deutsche Regierung. Dieses wird derzeit als freiwillig bezeichnet. Der Autor Marcus Klöckner hält diese Bezeichnung jedoch für irreführend und deutet an, dass es letztendlich zu einer Rückkehr zur Wehrpflicht kommen könnte.
Aktuelle Situation: Die Regierung hat einen neuen Wehrdienst eingeführt, der zunächst freiwillig ist. Das bedeutet, dass sich junge Menschen für den Militärdienst entscheiden können, ohne dazu gezwungen zu werden. Der Ausdruck „zunächst freiwillig” wird jedoch als Warnsignal gesehen. Der Autor glaubt, dass dies eine Strategie ist, um schrittweise einen Pflichtdienst einzuführen, ohne öffentliche Empörung zu verursachen.
Reaktion der Jugend: Zwar könnten einige junge Menschen vom Militär angezogen sein, doch viele würden zögern, zu dienen – insbesondere angesichts aktueller Diskussionen über mögliche Konflikte wie einen Krieg mit Russland.
Zukunftspläne: Die Regierung behauptet, dass sie zusätzlich 80.000 Soldaten benötigt. Der Autor stellt diese Zahl jedoch infrage und deutet an, dass sie in Zukunft noch deutlich steigen könnte.
Ab 2027 wird es obligatorische Musterungen für den Militärdienst geben, was darauf hindeutet, dass eine Struktur zur Unterstützung der Wehrpflicht geschaffen wird.
Fazit: Der Artikel warnt davor, dass der Übergang zum freiwilligen Dienst nur der erste Schritt zur Wiedereinführung der Wehrpflicht ist und die Regierung eine bekannte Taktik anwendet, um den Widerstand gegen diese Änderung zu minimieren.
Im Gespräch mit Anne Rabe geht es um die Bedeutung von Moral in der heutigen Gesellschaft und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert ist.
Im Folgenden sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Definition von Moral: Moral umfasst die ethischen Normen und Werte, die das zwischenmenschliche Verhalten in einer Gesellschaft regulieren.
Verschiebung des Diskurses: Rabe kritisiert, dass moralische Grundsätze zunehmend infrage gestellt werden. Sie beobachtet eine Verschiebung nach rechts im gesellschaftlichen Diskurs, insbesondere in Bezug auf Themen wie Armut, Migration und Klimapolitik.
Rechtsextremismus und Demokratie: Der Aufstieg der extremen Rechten wird als Bedrohung für die westlichen Werte und die Demokratie angesehen. Rabe betont, dass moralische Überzeugungen für den Erhalt der Demokratie entscheidend sind.
Politische Realität vs. Moral: Rabe argumentiert, dass eine Politik, die sich nur an der Realität orientiert und moralische Überlegungen ignoriert, vision- und ideenlos ist. Sie fordert, dass moralische Prinzipien als Leitstern für konkrete politische Maßnahmen dienen sollten.
Kritik an der aktuellen politischen Lage: Rabe äußert ihre Unzufriedenheit mit der letzten Regierung und deren Unfähigkeit, die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen. Sie sieht eine wachsende Kluft zwischen den Bedürfnissen der Gesellschaft und den politischen Entscheidungen.
Moral als Statussymbol: Es wird diskutiert, dass moralische Fragen oft mehr als Statussymbol in gesellschaftlichen Diskursen behandelt werden, ohne dass sie zu konkreten Lösungen führen.
Persönliche Reflexion: Rabe beschreibt ihr Buch auch als eine Art Selbstvergewisserung, um mit der Unsicherheit und den Herausforderungen der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation umzugehen.
Freundschaften und Werte: Rabe thematisiert, wie unterschiedliche moralische Ansichten zu Konflikten in persönlichen Beziehungen führen können, insbesondere in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen.
Insgesamt plädiert Rabe für ein aktives Eintreten für moralische Werte als Grundlage für eine gerechtere und demokratischere Gesellschaft.
Anne Rabe, Das M-Wort, Können wir uns eine Welt ohne Moral überhaupt leisten?, Klett-Cotta, 224 Seiten, EAN 9783608124729, 20 EUR Hardcover, 17,99 EUR eBook