Die Gewalt. | Zitat

» […] Gewalt macht jeden, der ihr unterworfen ist, zu einem Ding.
Bis zum Äußersten ausgeübt, macht sie den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Ding, denn sie macht ihn zu einer Leiche.

So gnadenlos sie vernichtet, so gnadenlos berauscht sie den, der sie besitzt oder zu besitzen glaubt. […] «

» […] La force est ce qui fait de quiconque lui est soumis une chose.
Exercée jusqu’au bout, elle fait de l’homme une chose au sens le plus littéral, car elle en fait un cadavre.

Aussi impitoyable qu’elle anéantit, aussi impitoyablement elle enivre celui qui la possède ou croit la posséder. […] «

~ Simone Weil, Die Ilias oder das Gedicht der Gewalt (L’Iliade ou le poème de la force), 1940/41, Erstdruck 1943 posthum, Reclam, Stuttgart

Simone Weil (1909–1943) war eine französische Philosophin, Sozialrevolutionärin und Mystikerin aus großbürgerlich-jüdischem Haus, die sich ihr ganzes Leben lang für soziale Gerechtigkeit einsetzte. Sie lebte in freiwilliger Armut und versuchte, die Arbeiterklasse durch direkte Erfahrung in der Industrie und Landwirtschaft zu verstehen. In ihrem Denken verband sie politische und spirituelle Aspekte und entwickelte dabei Konzepte wie „Schwerkraft“ und „Gnade“, die die menschliche Existenz prägen. Trotz ihrer schweren gesundheitlichen Probleme und ihrer kritischen Haltung gegenüber der katholischen Kirche, die sie als Institution ablehnte, suchte sie spirituelle Erfüllung. Sie verstarb im Alter von nur 34 Jahren an Tuberkulose.

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Regierungs- & Gesellschaftskatastrophe | weekly 202551

Enteignung russischer Gelder – das Ziel sind ewige Sanktionen

In seinem Artikel thematisiert Jens Berger die geplante Enteignung russischer Währungsreserven durch die EU. Diese Maßnahme soll die Beziehungen zu Russland langfristig sabotieren. Obwohl es rechtliche Zweifel an der Durchsetzbarkeit dieser Enteignung gibt, wird ein komplexes Modell vorgeschlagen: Die eingefrorenen Gelder sollen über einen Umweg zur Finanzierung der Ukraine verwendet werden, ohne dass dies offiziell als Enteignung bezeichnet wird. Der Autor argumentiert, dass die EU mit dieser Strategie die Sanktionen gegen Russland auf unbestimmte Zeit aufrechterhalten möchte, indem sie deren Aufhebung an die Bedingung von Reparationszahlungen durch Russland knüpft. Dies wird jedoch als äußerst unrealistisch eingeschätzt. Insgesamt beschreibt der Autor die Vorgehensweise der EU als eine Art „Verbrannte-Schiffe“-Strategie, die darauf abzielt, einen Rückweg zu normalisierten Beziehungen zu Russland zu verhindern. 16.12.2025 https://www.nachdenkseiten.de/?p=143708

Jetzt wird sogar Jacques Baud sanktioniert – Die EU bekämpft weiter die Meinungsfreiheit

Die EU hat den ehemaligen Schweizer Militär und Autor Jacques Baud mit Sanktionen belegt, da er mutmaßlich pro-russische Propaganda und Verschwörungstheorien zum Ukraine-Krieg verbreitet. Kritiker:innen betrachten diese Maßnahmen als einen Angriff auf die Meinungsfreiheit und als einen weiteren Schritt in Richtung Gesetzlosigkeit innerhalb der EU. Es wird argumentiert, dass die Sanktionen gegen Baud und andere europäische Bürger:innen ohne solide rechtliche Grundlage verhängt werden und politisch motiviert sind, um Kritiker:innen der EU-Politik zu unterdrücken. Der Artikel hebt hervor, dass die EU damit ihre eigenen Prinzipien von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit untergräbt. 16.12.2025 https://www.nachdenkseiten.de/?p=143698

Kindeswohlgefährdungen auf neuem Höchststand

Mit knapp 73.000 gemeldeten Fällen im vergangenen Jahr hat die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Dies entspricht einem Anstieg von fast einem Drittel innerhalb von fünf Jahren. Über die Hälfte der Fälle betraf Anzeichen von Vernachlässigung, ein Drittel wies Hinweise auf psychische Misshandlungen auf. Auch körperliche Misshandlung und sexuelle Gewalt betrafen einen ähnlichen Anteil der Minderjährigen. Die Gründe für den Anstieg wurden nicht spezifiziert. Eine erhöhte Aufmerksamkeit für das Thema könnte jedoch zu einer besseren Erkennung und Meldung von Fällen beigetragen haben. 15.12.2025 https://www.deutschlandfunk.de/kindeswohlgefaehrdungen-auf-neuem-hoechststand-112.html

Merkel: „Wir haben von den Menschen verlangt, sich nicht menschlich zu verhalten“ – Oh ja, eine Aufarbeitung der Coronapolitik ist unabdingbar

Angela Merkel äußerte sich kürzlich bei einer Ehrung zur Coronapolitik und sagte, dass von den Menschen verlangt wurde, sich „nicht menschlich“ zu verhalten, was eine kritische Reflexion der politischen Entscheidungen während der Pandemie aufwirft. Der Artikel betont, dass viele Bürger gegen diese unmenschliche Politik protestierten, jedoch oft mit Gewalt und Diffamierung von Seiten der Politik und Medien konfrontiert wurden. Es wird argumentiert, dass die politischen Maßnahmen, die zu erheblichen Schäden in der Gesellschaft führten, nicht einfach ignoriert werden dürfen und eine umfassende Aufarbeitung notwendig ist. Abschließend wird hervorgehoben, dass eine Politik, die von den Menschen ein solches Verhalten verlangt, in einer Demokratie nicht akzeptabel ist. 12.12.2025 https://www.nachdenkseiten.de/?p=143562

Wir sollten uns diese Farce [ESC] nicht anschauen. | Nemo gibt ESC-Pokal wegen Teilnahme Israels zurück

Nemo, der den ESC-Pokal 2024 gewonnen hat, gibt diesen aufgrund der voraussichtlichen Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest 2026 zurück. Er kritisiert, dass der Wettbewerb dazu genutzt wird, das Image eines Staates zu verbessern, dem schweres Fehlverhalten vorgeworfen wird. Nemo verweist dabei auf die Vorwürfe des Völkermords gegen Israel durch eine UNO-Untersuchungskommission. Das israelische Außenministerium hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Mehrere Länder, darunter Spanien, die Niederlande und Irland, planen in Reaktion auf die Teilnahme Israels, den ESC 2026 zu boykottieren. 12.12.2025 https://www.deutschlandfunk.de/nemo-gibt-esc-pokal-wegen-teilnahme-israels-zurueck-104.html

Für Kanzler Scholz hält sich Israel in Gaza noch immer „vollumfänglich“ an das Völkerrecht

Dem Artikel zufolge hat die israelische Armee seit dem 15. Mai 2024 mehr als 35.000 Palästinenser getötet, darunter viele Frauen und Kinder. Dies hat zu einer katastrophalen humanitären Lage in Gaza geführt, in der 1,1 Millionen Menschen unter extremem Hunger leiden. Trotz dieser alarmierenden Zahlen bleibt Bundeskanzler Scholz bei seiner Einschätzung, dass sich Israel vollumfänglich an das Völkerrecht halte. Diese Haltung wird von Kritikern als Doppelmoral wahrgenommen. Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen hochrangige israelische Regierungsmitglieder beantragt. Sie werden unter anderem des Aushungerns von Zivilisten und vorsätzlicher Angriffe auf die Zivilbevölkerung beschuldigt. Diese Situation wirft Fragen zur Konsistenz der deutschen Außenpolitik auf, insbesondere im Vergleich zu anderen Konflikten wie dem in der Ukraine. 21.05.2024 https://www.nachdenkseiten.de/?p=115518

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Bundesweites Böllerverbot, jetzt!

https://innn.it/boellerverbot

»An einem bundesweiten Böllerverbot führt kein Weg mehr vorbei. Was wir vergangenes Silvester erlebten, übersteigt jeden Rahmen. Diese massive Gewalt gegen unsere Kolleginnen und Kollegen muss aufhören. 

An alle, die jetzt Scheindebatten führen: Wir brauchen eine Lösung, die zeitnah greift, damit wir im nächsten Jahr nicht wieder über zig Verletzte reden. Dazu zählt das Böllerverbot! Die Held*innen der Silvesternacht wurden mit allerlei Feuerwerkskörpern beschossen, die es frei verfügbar im Handel gibt. Das muss ein Ende haben.

Seit Jahren kommt die Debatte um ein Böllerverbot wenige Tage vor Silvester auf und erreicht dann am 1. Januar ihren Höhepunkt. Für den Rest des Jahres spricht kaum noch wer darüber. 

Das dürfen wir dieses Jahr nicht zulassen. Denn wir können nicht jedes Jahr die gleiche ergebnislose Leier spielen, wenn das Leben von Menschen durch frei verkäufliche Pyrotechnik mutwillig und fahrlässig gefährdet wird! 

Als Gewerkschaft der Polizei vertreten wir in Berlin die Interessen der Kolleginnen und Kollegen von Polizei und Feuerwehr.

Jahr für Jahr geben unsere Einsatzkräfte alles, verzichten auf Kosten ihrer Familien auf Silvester, um für andere da zu sein. Dafür riskieren sie ihr Leib und Leben. Denn Böller werden als Waffen gegen sie eingesetzt. 

Daher fordern wir ein umfassendes Böllerverbot im Privatbereich, so wie es das in vielen Ländern bereits gibt. Dazu gehört  auch ein entsprechendes Verkaufsverbot an all jene, die damit nicht beruflich zu tun haben. Statt Sodom und Gomorrha auf unseren Straßen bedarf es organisierte Veranstaltungen. Wir wissen, dass das Böllerverbot nicht das ganze Problem der Gewalt gegen Polizei und Feuerwehr löst. Aber es ist ein wichtiger, erster Schritt für mehr Sicherheit für uns Einsatzkräfte in der Silvesternacht. 

Daher bitten wir Sie um Ihre Unterschrift – schaffen Sie mehr Sicherheit für Polizei und Feuerwehr in der Silvesternacht!«

Regierungs- und sonstige Katastrophen | wöchentliche Zusammenfassung

Warum Hobby-Jäger das Symptom einer kranken Kultur sind

In dem Artikel wird die Hobbyjagd als Ausdruck einer kranken Kultur kritisiert, in der Gewalt und Zerstörung über Kreativität und Respekt vor dem Leben gestellt werden. Hobbyjäger werden als vermeintliche Bewahrer der Natur dargestellt, obwohl sie Teil eines Systems sind, das Tiere zu Ressourcen degradiert und eine militärische Logik propagiert. Anstatt Lebensräume zu schützen und Konflikte intelligent zu lösen, wird Gewalt als einfache Lösung akzeptiert. Der Autor fordert einen kulturellen Wandel hin zu einem respektvollen und kreativen Umgang mit Wildtieren, bei dem die Wertschätzung für das Leben im Mittelpunkt steht. 27.11.2025 https://wildbeimwild.com/warum-hobby-jaeger-das-symptom-einer-kranken-kultur-sind/

Hilfsorganisation kritisiert Wadephuls Umstrukturierungen im Auswärtigen Amt

Die Hilfsorganisation Help hat die von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) geplanten Umstrukturierungen im Auswärtigen Amt kritisiert. Dieser plant bis zum Sommer umfassende Änderungen, bei denen die Länderabteilungen neu zugeschnitten und die sicherheitspolitischen Kompetenzen gebündelt werden sollen. Ziel dieser Umstrukturierungen ist es, Kosten und Personal einzusparen. Die Kritik von Help deutet jedoch darauf hin, dass diese Veränderungen möglicherweise negative Auswirkungen auf die humanitäre Arbeit haben könnten. | 27.11.2025 | https://www.deutschlandfunk.de/hilfsorganisation-kritisiert-wadephuls-umstrukturierungen-im-auswaertigen-amt-100.html

Angeklagter im Hanna-Prozess freigesprochen – Richterin kämpft mit den Tränen: „Es tut mir leid“

Im Revisionsprozess um den Tod der Studentin Hanna W. wurde Sebastian T. freigesprochen, nachdem sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung einen Freispruch gefordert hatten. Während der Urteilsverkündung kämpfte die Richterin Heike Will mit den Tränen und entschuldigte sich bei T., da das Rechtssystem ihm Unrecht angetan hatte. Es gab keine belastbaren Beweise für seine Schuld und die Indizien, die zu seiner ersten Verurteilung geführt hatten, erwiesen sich als unglaubwürdig. Der Fall wirft schwerwiegende Fragen zur Justiz auf, und die Verteidiger kündigten an, rechtliche Schritte gegen die Ermittler einzuleiten. | 27.11.2025 | https://www.merkur.de/bayern/den-traenen-hanna-prozess-sebastian-wird-freigesprochen-richterin-kaempft-mit-94055092.html

Aus der Massentierhaltung in die Idylle des Westerwalds: Pauline und Silke sehen zum ersten Mal die Sonne

Die Tierschutzinitiative „PLAnbe“ rettet und vermittelt ausgediente Legehennen, die nach ihrem wirtschaftlichen Legedurchlauf vor dem Schlachthof bewahrt werden. Ein Beispiel sind die Hennen Pauline und Silke, die nach ihrer Adoption im Westerwald ein neues Leben unter artgerechten Bedingungen beginnen. Die Initiative plant bundesweite Übergaben und hat aktuell Hunderte von Hennen, die auf ein neues Zuhause warten, während eine geplante Rettungsaktion aufgrund der Vogelgrippe verschoben werden musste. Die adoptierten Hennen zeigen sich anpassungsfähig und entwickeln individuelle Persönlichkeiten, was die Adoptanten erfreut und zeigt, dass sie mehr als nur Nutztiere sind. | 26.11.2025 | https://www.ww-kurier.de/artikel/164244-aus-der-massentierhaltung-in-die-idylle-des-westerwalds–pauline-und-silke-sehen-zum-ersten-mal-die-sonne

Schwarz-rote Koalition will Idee der Bürgerräte offenbar nicht fortführen

Die schwarz-rote Koalition hat beschlossen, die Idee von Bürgerräten, die die Parlamentsarbeit im Bundestag begleiten sollten, nicht weiterzuverfolgen. Die Stabsstelle für Bürgerräte wurde aufgelöst, was von der Bundestagsverwaltung bestätigt wurde. Parlamentspräsidentin Klöckner äußerte Bedenken, dass die Bürgerräte die Bedeutung des Parlaments und der gewählten Abgeordneten mindern könnten. Trotz des Koalitionsvertrags, der dialogische Beteiligungsformate vorsieht, bleibt die Zukunft der Bürgerräte ungewiss. Ein erster Bürgerrat hatte bereits Empfehlungen zu Ernährungsfragen erarbeitet. | 26.11.2025 | https://www.deutschlandfunk.de/schwarz-rote-koalition-will-idee-der-buergerraete-offenbar-nicht-fortfuehren-100.html

Leichter töten als verstehen: Warum die Hobby-Jagd abgeschafft gehört

Der Artikel kritisiert die Hobbymäßige Jagd und argumentiert, dass es einfacher ist, Tiere zu töten, als ein tiefes Verständnis für ihre Lebensweise und die Ökosysteme, in denen sie leben, zu erlangen. Letzteres erfordert eine fundierte Ausbildung in Biologie. Während sich die Jagdausbildung auf praktische Fähigkeiten und rechtliche Aspekte fokussiert, bleibt umfassendes ökologisches Wissen auf der Strecke. Dies führt zu einer gefährlichen Diskrepanz zwischen den Fähigkeiten von Jägern und der Verantwortung, die sie tragen. Der Autor fordert eine Überprüfung der Jagdausbildung und plädiert für höhere Anforderungen, um sicherzustellen, dass diejenigen, die in die Natur eingreifen, auch über das nötige Wissen verfügen. Zudem wird auf die Gefahren hingewiesen, die von älteren Hobbyjägern ausgehen, und eine Abschaffung der Hobbyjagd wird als notwendig erachtet. | 25.11.2025 | https://wildbeimwild.com/leichter-toeten-als-verstehen-warum-die-hobby-jagd-abgeschafft-gehoert/

Skandal um Kulturstaatsminister und „Weimer Group“: Angeblich kein Thema für Merz und sein Kabinett

Der Artikel thematisiert einen Skandal um den Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und seine Weimar Media Group. Diese hat für den Ludwig-Erhard-Gipfel 2026 Netzwerk-Pakete zu hohen Preisen verkauft, die Einfluss auf politische Entscheidungsträger versprechen. Trotz der schwerwiegenden Vorwürfe von Interessenkonflikten und potenzieller Korruption scheint Bundeskanzler Merz und sein Kabinett das Thema nicht für besprechenswert zu halten. Die Situation wird von verschiedenen Seiten als problematisch angesehen, da sie das Vertrauen in die Integrität der Regierung gefährden könnte. Erste Rücktrittsforderungen und Absagen von Ministerteilnahmen an der Veranstaltung zeigen, dass die politische Reaktion auf den Skandal ernst genommen wird. | 21.11.2025 | https://www.nachdenkseiten.de/?p=142417

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Gas-Kathi und die Wirtschaftsinkompetenz der CDU

In seinem Artikel kritisiert Jens Berger die energiepolitischen Pläne von Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche, die den Bau neuer Gaskraftwerke vorantreibt. Dies wurde bereits von der EU als problematisch eingestuft. Laut Berger kommt diese Strategie vor allem den großen Energieversorgern zugute, während sie der deutschen Volkswirtschaft schadet. Zudem wirft er der CDU vor, als wirtschaftspolitische Kraft versagt zu haben, da sie technologische Entwicklungen verschlafen habe. Berger hebt hervor, dass die hohen Strompreise in Deutschland nicht nur durch die Energieerzeugung, sondern auch durch ineffiziente Preismechanismen und einen langsamen Netzausbau verursacht werden. Zwar wird die Notwendigkeit von Gaskraftwerken als strategische Reserve anerkannt, jedoch wird betont, dass die Lösung in einem besseren Netzausbau und flexiblen, kommunalen Speicherlösungen liegen sollte. | 21.11.2025 | https://www.nachdenkseiten.de/?p=142403

Absage mit Ansage – Eröffnung von Stuttgart 21 verspätet sich schon wieder

Die Eröffnung des umstrittenen Projekts Stuttgart 21 wird erneut auf unbestimmte Zeit verschoben. Dies verkündete die neue DB-Chefin Evelyn Palla. Während Projektgegner hoffen, dass Teile der oberirdischen Infrastruktur gerettet werden können, hat die Deutsche Bahn mit steigenden Baustellenzahlen und einem verschlissenen Schienennetz zu kämpfen. Kritiker warnen vor erheblichen Sicherheitsrisiken und der Gefahr eines Verkehrskollapses. Zudem sind die Kosten des Projekts in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. Die neue Führung könnte die Gelegenheit nutzen, um die Planung zu überdenken und den Erhalt des Kopfbahnhofs in Betracht zu ziehen. | 20.11.2025 | https://www.nachdenkseiten.de/?p=142369

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Netzwerkeln mit Seeblick – ein Gipfel im Bayerischen lässt tief blicken

Der Artikel behandelt das bevorstehende „Meinungsführertreffen“ am Tegernsee, das von Wolfram Weimer, einem Staatsminister der Bundesregierung, organisiert wird. Dies führt zu Vorwürfen des Interessenkonflikts und der möglichen Korruption. Weimer, der zuvor Geschäftsführer einer Mediengruppe war, wird beschuldigt, politischen Entscheidungsträgern gegen Bezahlung Zugang zu verschaffen. Dies gefährdet das Vertrauen in die Integrität der Regierung. Die seit 2014 stattfindende Veranstaltung zieht hochrangige Politiker an, und es gibt Bedenken über die Vermischung von politischen und geschäftlichen Interessen. Die politischen Reaktionen zeigen, dass die Angelegenheit ernst genommen wird: Einige Minister haben bereits ihre Teilnahme an bestimmten Teilen der Veranstaltung abgesagt. | 19.11.2025 | https://www.nachdenkseiten.de/?p=142326

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Merz’ Friseur und Söders Selbstverblödung – egal, wir zahlen

In seinem Artikel kritisiert Jens Berger die exorbitanten Ausgaben deutscher Politiker für persönliche Stylisten, Fotografen und Visagisten, die von Steuergeldern finanziert werden. Insbesondere werden die jährlichen Kosten von rund 690.000 Euro für diese Dienstleistungen im Kabinett in den ersten vier Monaten der schwarz-roten Koalition hervorgehoben. Dies entspricht der Finanzierung von acht Lehrern oder Polizisten. Berger vergleicht diese Praktiken mit der Abgehobenheit von Monarchen und stellt infrage, welchen Mehrwert die Öffentlichkeit von derartigen Selbstdarstellungen hat. Er plädiert für eine Rückkehr zu einem bescheideneren Ideal von Staatsdienern, die sich nicht durch extravagante Inszenierungen von der Bevölkerung abheben sollten. | 18.11.2025 | https://www.nachdenkseiten.de/?p=142244

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Gesellschaftskatastrophe | wöchentliche Zusammenfassung 202548

Krisen in der Welt – Krieg, Hunger, Vertreibungen beenden!

Der Artikel beschreibt die verheerenden humanitären Krisen in verschiedenen Ländern, insbesondere im Sudan. Dort sind seit dem Kriegsausbruch im April 2023 mindestens 140.000 Menschen gestorben und über 500.000 Kinder verhungert. Zudem wird auf die langanhaltende Krise im Jemen hingewiesen, wo seit 2014 zahlreiche Menschen durch Krieg und Hunger ums Leben gekommen sind. Auch im Gazastreifen und in der Ukraine gibt es große Verluste an Menschenleben. Der Artikel betont, dass politische Ideologien, ethnisch-religiöse Konflikte und ausländische Waffenlieferungen die Konflikte anheizen und die Zivilbevölkerung stark leiden lassen. MEP Sebastian Everding fordert strengere Rüstungskontrollen, die Verfolgung von Kriegsverbrechen sowie sofortige humanitäre Hilfe für alle betroffenen Regionen. | 26.11.2025 | https://www.tierschutzpartei.de/krisen-in-der-welt-krieg-hunger-vertreibungen-beenden/

Entmenschte Menschheit

Der Artikel „Entmenschte Menschheit“ thematisiert die zunehmende Gewalt und Bösartigkeit in der Gesellschaft – selbst in vermeintlich friedlichen Ländern. Es wird auf die steigende Zahl von Femiziden und anderen Gewalttaten hingewiesen, die als alarmierend empfunden werden. Der Autor sieht die Ursachen in der gesellschaftlichen Spaltung sowie der Zerstörung familiärer Strukturen. Dies führe dazu, dass sich Menschen von der Gemeinschaft entfremdeten und vandalistisch agierten. Zudem wird kritisiert, dass der öffentliche Raum immer stärker überwacht werden muss, was auf ein grundlegendes Problem im Umgang der Menschen miteinander hindeutet. | 24.11.2025 | https://autorenseite.wordpress.com/2025/11/24/entmenschte-menschheit/

Experte beklagt dramatische Unkenntnis über neue Medien: „Viele Schüler können nur Wischen und Klicken“

In der Debatte über den Umgang mit neuen Medien hat das „Forum Bildung Digitalisierung“ gravierende Defizite bei den digitalen Kompetenzen von Schülern festgestellt. Viele beherrschen lediglich grundlegende Fähigkeiten wie Wischen und Klicken. Laut Vereinsvorstand Müller-Eiselt scheitern 40 Prozent der Schulkinder an den Mindeststandards im Umgang mit Computern und der Verarbeitung digitaler Informationen. Er fordert eine bessere Fortbildung und Qualifizierung der Lehrkräfte sowie die Einführung eines Schulfachs Medienkunde oder Informatik, das auch das Thema Künstliche Intelligenz behandelt. Müller-Eiselt betont, dass Medienkompetenz der Schlüssel zur Bekämpfung von Cybermobbing, Desinformation und Hassrede ist und das Thema daher in alle Fächer integriert werden sollte. | 24.11.2025 | https://www.deutschlandfunk.de/experte-beklagt-dramatische-unkenntnis-ueber-neue-medien-viele-schueler-koennen-nur-wischen-und-klic-100.html

Deutschland Schlusslicht bei Ausgaben für Bildung

Laut einer europäischen Vergleichsstudie belegt Deutschland mit gut neun Prozent der Gesamtausgaben für Bildung den letzten Platz. Zum Vergleich: Länder wie Österreich und die Schweiz investieren fast doppelt so viel in den Bildungsbereich. Während Deutschland über 41 Prozent seines Etats für soziale Sicherung ausgibt – mehr als skandinavische Länder –, sind die Ausgaben für die öffentliche Verwaltung von 2001 bis 2023 von sieben auf elf Prozent gestiegen. Die Studie analysierte die Ausgaben im Zeitraum von 2001 bis 2023 und berücksichtigte dabei Länder mit ähnlicher wirtschaftlicher Entwicklung und kultureller Prägung. | 24.11.2025 | https://www.deutschlandfunk.de/deutschland-schlusslicht-bei-ausgaben-fuer-bildung-100.html

Weihnachtsmärkte: Nur noch Kommerz im Trauermonat? Gunther Hirschfelder

Der Artikel diskutiert die zunehmende Kommerzialisierung und Entchristlichung von Weihnachtsmärkten, die immer früher im Jahr, oft schon im November, eröffnet werden. Der Kulturwissenschaftler Gunter Hirschfelder äußert die Sorge, dass die ursprüngliche Bedeutung von Weihnachten, die mit christlichen Traditionen verbunden ist, verloren geht und durch Konsum und Kitsch ersetzt wird. Er beobachtet, dass sich viele Menschen, insbesondere jüngere Generationen und Personen aus sozial schwächeren Schichten, von diesen Märkten entfremdet fühlen. Dies ist ein Hinweis auf eine breitere gesellschaftliche Veränderung. Abschließend wird angedeutet, dass in Krisenzeiten eine Rückkehr zu traditionelleren Werten und Bräuchen möglich wäre, während die gegenwärtige Entwicklung als Eventisierung der Weihnachtsmärkte beschrieben wird. | 23.11.2025 | https://www.deutschlandfunk.de/weihnachtsmaerkte-nur-noch-kommerz-im-trauermonat-gunther-hirschfelder-100.html

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Die Rentner sind immer zu teuer – egal wie billig sie sind.

In seinem Artikel thematisiert Reiner Heyse die anhaltende Debatte um Rentenkürzungen in Deutschland. Obwohl die Kosten für die Rentenversicherung gesunken sind, besteht politische Einigkeit darüber, dass die Renten gesenkt werden müssen. In den Medien wird vor allem der Widerstand junger Abgeordneter gegen das Rentenpaket thematisiert, während die tatsächlichen finanziellen Belastungen und die steigende Zahl der Rentner kaum eine Rolle spielen. Heyse kritisiert die Darstellung der Renten als unfinanzierbar und argumentiert, dass die Rentenversicherung in der Vergangenheit stabil war, obwohl die Zahl der Rentner gestiegen ist. Er fordert eine ehrliche und umfassende gesellschaftliche Debatte über die Rentenfinanzierung, um die Interessen der Rentner zu wahren. | 23.11.2025 | https://www.seniorenaufstand.de/die-rentner-sind-immer-zu-teuer-egal-wie-billig-sie-sind/

Rentenpaket: Wo bleibt der Aufschrei der Jugend? Politologe Sebastian Kurtenbach

Der Artikel diskutiert die Herausforderungen der Generationengerechtigkeit in Deutschland, insbesondere im Kontext eines neuen Rentenpakets, durch das die junge Generation benachteiligt werden könnte. Der Politologe Sebastian Kurtenbach weist darauf hin, dass junge Menschen in politischen Entscheidungsprozessen oft nicht ausreichend gehört werden. Dies führe zu einem Mangel an Protest und Engagement. Er schlägt die Einrichtung von Zukunftsräten vor, die die Perspektiven junger Menschen in politische Entscheidungen einbringen und deren Stimme stärken könnten. Insgesamt wird die Notwendigkeit betont, die Solidarität zwischen den Generationen zu fördern und jungen Menschen mehr Gehör zu schenken, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen. | 23.11.2025 | https://www.deutschlandfunk.de/rentenpaket-wo-bleibt-der-aufschrei-der-jugend-politologe-sebastian-kurtenbach-100.html

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Kinderarmut und die Langzeitfolgen – Wie Armut sich in den Körper einbrennt. Serie zu Kinderarmut (Teil 4)

Der Artikel beleuchtet die langfristigen Auswirkungen von Armut auf Kinder und ihre biologischen Manifestationen. Er beschreibt, dass Armut nicht nur soziale, sondern auch messbare biologische Folgen hat, die durch chronischen Stress, Mangelernährung und Gewalt bedingt sind. Kinder aus benachteiligten Verhältnissen weisen häufig dauerhafte Veränderungen ihres Stoffwechsels und ihres Immunsystems auf, die zu einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten führen. Schlussendlich wird deutlich, dass die Gesundheit von Kindern in Armut nicht nur ein individuelles, sondern auch ein kollektives Problem darstellt, das die gesamte Gesellschaft beeinflusst. | 22.11.2025 | https://www.nachdenkseiten.de/?p=142454

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BMI, BMBFSFJ und BKA veröffentlichen Bundeslagebilder „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ und „Häusliche Gewalt“ für das Jahr 2024

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 53.451 weibliche Opfer von Sexualdelikten registriert, was einen Anstieg von 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt auch einen neuen Höchststand bei Häuslicher Gewalt mit 265.942 Opfern, wobei 70,4 % weiblich sind. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der frauenfeindlichen Straftaten, die um 73,3 % zugenommen haben. Zudem gibt es ein hohes Dunkelfeld bei Häuslicher Gewalt, da viele Taten aus Angst oder Scham nicht angezeigt werden, was die tatsächliche Zahl der Betroffenen erheblich erhöhen könnte. | 21.11.2025 | https://www.der-paritaetische.de/alle-meldungen/bmi-bmbfsfj-und-bka-veroeffentlichen-bundeslagebilder-geschlechtsspezifisch-gegen-frauen-gerichtete-straftaten-und-haeusliche-gewalt-fuer-das-jahr-2024/

Scham, Angst und Tabus: Der verborgene Kampf der Frauen in Rheinland-Pfalz

Wie die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024 zeigt, ist Gewalt gegen Frauen in Rheinland-Pfalz ein ernstes Problem: Sie dokumentiert 8.941 Fälle von Partnerschaftsgewalt, wobei 78 Prozent der Opfer Frauen sind. Vom 25. November bis 10. Dezember wird die internationale Kampagne „Orange the World” durchgeführt, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Das Landeskriminalamt ermutigt betroffene Frauen, Hilfe zu suchen und den Notruf 110 zu wählen, da viele von ihnen aus Scham oder Angst schweigen. Zudem wird ein Kinospot mit dem Titel „Lost Lifetime” ausgestrahlt. Er thematisiert die Herausforderungen, eine gewaltvolle Beziehung zu verlassen, und wird durch das Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz unterstützt. | 20.11.2025 | https://www.nr-kurier.de/artikel/163925-scham–angst-und-tabus–der-verborgene-kampf-der-frauen-in-rheinland-pfalz

WHO: Weltweit jede dritte Frau von Gewalt betroffen

Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit etwa 30 Prozent aller Frauen von Gewalt betroffen, was rund 840 Millionen Frauen entspricht. Die WHO betont, dass das tatsächliche Ausmaß des Problems noch größer sein könnte, da viele Betroffene aus Angst nicht über ihre Erfahrungen sprechen. Die meisten Gewalttaten werden von Partnern oder Ex-Partnern verübt. In Deutschland sind etwa 16 Prozent der Frauen betroffen. Der Generaldirektor der WHO, Tedros, kritisierte, dass sich die Situation in den letzten 20 Jahren kaum verbessert hat und Gewalt gegen Frauen eine der am weitesten verbreiteten Ungerechtigkeiten bleibt. | 20.11.2025 | https://www.deutschlandfunk.de/who-weltweit-jede-dritte-frau-von-gewalt-betroffen-106.html

Versorgung, Prävention und Systemfehler – Wie Armut das Gesundheitssystem spiegelt. Serie zu Kinderarmut (Teil 3)

Der Artikel thematisiert die Ungerechtigkeiten im deutschen Gesundheitssystem, das trotz hoher Kosten und technischer Ausstattung sozial selektiv wirkt. Besonders betroffen sind Kinder aus armen Familien. Diese Kinder haben oft längere Wartezeiten auf Behandlungen, eine schlechtere medizinische Versorgung und einen geringeren Zugang zu präventiven Maßnahmen. Dies verstärkt die sozialen Unterschiede. Strukturelle Probleme wie Bürokratie und fehlende Ressourcen führen dazu, dass arme Familien häufig von notwendiger medizinischer Versorgung ausgeschlossen sind. Das hat langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der betroffenen Kinder. | 15.11.2025 | https://www.nachdenkseiten.de/?p=142104

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Diese Kirche, diese Haltung ist nicht mehr meine Kirche, ist der Gegensatz meiner Haltung. |

„Liebet eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen.” So steht es im Lukas-Evangelium. Ein Satz, der leicht gesagt, aber offensichtlich schwer zu praktizieren ist und den trotzdem viele Pazifisten unterschreiben würden. Die andere Wange hinhalten gilt für leitende evangelische Christen jetzt nur noch eingeschränkt.

Wehrdienst, Verteidigungsausgaben, Atomwaffen, Wege zum Frieden. Zu all diesen Themen hat die Evangelische Kirche in Deutschland diese Woche Stellung bezogen. Mit der ersten großen Friedensdenkschrift seit fast 20 Jahren. Aus dieser Denkschrift spricht ein neuer verteidigungspolitischer Pragmatismus und eine Abkehr von früheren pazifistischen Haltungen. Die Evangelische Kirche ist theologisch in der Realität angekommen.

Aus der Friedensdenkschrift spricht ein neuer verteidigungspolitischer Pragmatismus. Dieser ist zwar bereits aus Äußerungen der Bischöfinnen und Bischöfe der letzten Jahre bekannt, doch nun gibt es dafür auch ein theologisches Gerüst. Die Theologinnen und Theologen, die die Denkschrift verfasst haben, erkennen an, dass die Bundesregierung in Verteidigung investieren muss und dass Waffenlieferungen mit christlicher Ethik begründbar sind, sofern sie dem Schutz der Bevölkerung dienen und eine weitere Eskalation des Kriegs verhindern.

Dieser neue Pragmatismus ist bemerkenswert, denn er steht für eine größere Entwicklung. Nach und nach wendet sich die evangelische Kirche damit von pazifistischen Positionen ab, die lange zu ihrer DNA gehört haben: von „Schwerter zu Pflugscharen”, von Friedenschaffen ohne Waffen, von einer Friedensbewegung, in der die Kirche eine zentrale Rolle gespielt hat – sei es bei Protesten gegen Aufrüstung oder für Wehrdienstverweigerung.

Die Denkschrift würdigt die pazifistische Tradition des absoluten Gewaltverzichts zwar als spirituelle Praxis und als Stachel im Fleisch, macht aber auch klar, dass sich der Pazifismus als universale politische Ethik nicht legitimieren lässt. Auch die pazifistischen Rufe von Pfarrerinnen und Pfarrern in der evangelischen Kirche selbst, zum Beispiel nach Verhandlungen als einziger Lösung oder danach, zivilen Widerstand gegen Regime zu stärken, gehen so nicht auf. An die Stelle des evangelischen Pazifismus tritt nun also ein neuer evangelischer Pragmatismus. Dieser deckt sich übrigens an vielen Stellen mit den Positionen der aktuellen und der letzten Bundesregierungen. Das Motto dieses evangelischen Pragmatismus lautet jedenfalls: Wenn es gar nicht anders geht, dann ist aus evangelischer Sicht sogar Gewalt denkbar – aber nur mit großem Zähneknirschen und nach gründlicher Gewissensprüfung.

Auch beim Thema Wehrdienst stimmt die evangelische Kirche mit der Bundesregierung überein. Die Regierung hat diese Woche beschlossen, erstmal flächendeckend junge Männer zu mustern, die sich dann freiwillig entscheiden können. Freiwilligkeit findet auch die evangelische Kirche gut. Obwohl sie eine Wehrpflicht ethisch für vertretbar hält und auch gern noch darüber diskutiert hätte, ob nicht auch Frauen herangezogen werden müssten. Die Kirche unterstreicht jedenfalls, dass Militärdienst ein christlicher Einsatz für den Frieden sein kann.

Laut Denkschrift kann der Mensch den wahren, echten Frieden allerdings gar nicht selbst schaffen, sondern gibt es allein im Reich Gottes. Bei allem Pragmatismus hat sich die evangelische Kirche also doch nicht ganz von frommen Hoffnungen verabschiedet.

»Die EKD ist mit ihrer „Friedensdenkschrift“ in der Realität angekommen – Die evangelische Kirche in Deutschland hat mit der ersten großen Friedensdenkschrift seit fast 20 Jahren zu aktuellen Themen Stellung bezogen. Darin findet sich ein neuer verteidigungspolitischer Pragmatismus und die Abkehr vom starren Pazifismus.«, 15.11.2025, https://www.deutschlandfunk.de/kommentar-zur-evangelischen-friedensdenkschrift-in-der-realitaet-angekommen-100.html

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