Deutschland: Ein Land Der Gegensätze

Denk ich an Deutschland: der Musiker und Schriftsteller Johann Scheerer

Deutschlandfunk, Information und Musik

Johann Scheerer reflektiert die deutschen Eigenheiten, ihre Sicherheit, Ordnung und kulturellen Unterschiede im Vergleich zu anderen Ländern.

https://www.deutschlandfunk.de/denk-ich-an-deutschland-der-musiker-und-schriftsteller-johann-scheerer-100.html

Wichtige Punkte

  • Deutsche gelten oft als pünktlich und gewissenhaft, was sich auch in ihrem Verhalten äußert.
  • Zwischen deutschem Ordnungssinn und der manchmal empfundenen schlechten Laune der Menschen besteht eine Diskrepanz.
  • Deutschland gilt als sicheres und krisenfestes Land. Dennoch ist es komplex und nicht frei von dunklen Seiten.
  • Norddeutschland beeindruckt durch eine besondere, reservierte Höflichkeit, die sich im Alltag zeigt.
  • Das deutsche Rhythmus- und Klatschverhalten ist kulturell einzigartig und spiegelt nationale Eigenheiten wider.

Kulturelle Wahrnehmungen und Alltag

Johann Scheerer schildert, wie Musiker aus Mexiko und Puerto Rico Deutschland als ordentlich und zuverlässig erleben, aber auch die deutschen Launen hinterfragen. Er beschreibt, dass Glück und Schuld in Deutschland oft Hand in Hand gehen. Dies könnte auf ein kollektives Bewusstsein und gesellschaftliche Strukturen hinweisen.

Sicherheit und Regionalismus

Das Land ist für seine Sicherheit bekannt. Das ist auch ein Grund, warum Scheerer mit seiner Familie hier lebt. Norddeutschland, insbesondere Hamburg, zeichnet sich durch eine besondere Form der Zurückhaltung und respektvollen Distanz aus, die in der Kultur verankert ist.

Deutsche Besonderheiten in Musik und Verhalten

Scheerer hebt hervor, dass Deutsche beim Klatschen zur Musik meist auf eins und drei klatschen. Das ist typisch für den Marsch. In anderen Ländern klatscht man dagegen auf zwei und vier. Diese Eigenheit zeigt kulturelle Unterschiede im Rhythmus- und Tanzverhalten.

Schlussfolgerung

Deutschland ist ein Land voller Gegensätze, geprägt von Sicherheit, Ordnung und einer einzigartigen Kultur, die sich im Verhalten, im Rhythmus und in der Art der zwischenmenschlichen Begegnungen widerspiegelt.

Interview mit mir selbst.

Täglicher Schreibanreiz
Interviewe jemanden – einen Freund, einen anderen Blogger, deine Mutter, den Postboten – und schreibe einen Beitrag basierend auf ihren Antworten.

Da mir kurzfristig niemand für ein Interview zur Verfügung stand, habe ich mich selbst interviewt – angelehnt an den sogenannten Marcel-Proust-Fragebogen.

Was ist für Sie das größte Unglück?
Für mich ist es das größte Unglück, eine Regierung zu haben, die vorgibt, den Interessen des Staatsvolkes zu dienen, in Wirklichkeit aber den Interessen des militärisch-industriell-finanziellen Komplexes folgt.

Wo möchten Sie leben?
Ich möchte an einem Ort leben, der im Mittel nicht zu heiß, nicht zu feucht und nicht zu kalt ist.

Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?
Das vollkommene irdische Glück ist für mich „La petite mort” und die Augenblicke eines harmonischen Zusammenseins.

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Alle Fehler, die menschlich sind.

Ihre liebsten Romanhelden?
Zurzeit sind das u. a. Robin Byrne in „Erstaunen” (von Richard Powers) und Ender Wiggin in „Enders Spiel” (von Orson Scott Card).

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
In der jüngeren Geschichte ist es Willy Brandt, der mehr Demokratie wagte und mit allen Mitteln bekämpft wurde.

Was wäre für Sie das größte Unglück?
Für mich wäre es das größte Unglück, wenn alles um mich herum in Schutt und Asche gelegt würde, sei es durch einen (Bürger-)Krieg oder eine Naturkatastrophe.

Ihre Lieblingsheldinnen in der Wirklichkeit?
Das sind alle Frauen, die sich gegen jede Form des Patriarchats auflehnen.

Ihre Lieblingsheldinnen in der Dichtung?
Aktuell ist es Luise in „Was man von hier aus sehen kann” von Mariana Leky.

Ihr Lieblingsmaler?
Meine Lieblingsmalerin ist Käthe Kollwitz.

Ihr Lieblingskomponist?
Mein Lieblingskomponist ist Johann Sebastian Bach.

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann am meisten?
Bei einem Mann schätze ich es am meisten, wenn er anderen Menschen auf Augenhöhe begegnet.

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten?
Bei einer Frau schätze ich eine humorvolle (auch schwarzhumorige) Intelligenz (auch emotionale) am meisten.

Ihre Lieblingstugend?
Meine Lieblingstugend ist Klugheit/Weisheit.

Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Meine Lieblingsbeschäftigung ist Musik hören.

Wer oder was hätten Sie gern sein mögen?
Ich mag, wer ich bin.

Welcher ist Ihr Hauptcharakterzug?
Ich bin sehr introvertiert.

Was schätzen Sie an Ihren Freund:innen am meisten?
Bei meinen Freund:innen schätze ich es am meisten, wenn sie mich spiegeln.

Was ist Ihr größter Fehler?
Zu impulsiv zu sein.

Was ist Ihr Traum vom Glück?
Mein Traum vom Glück ist Frieden und die Abwesenheit von Aggression.

Was möchten Sie sein?
Ich möchte mitfühlender sein.

Ihre Lieblingsfarbe?
Meine Lieblingsfarbe ist RAL 5013.

Ihre Lieblingsblume?
Meine Lieblingsblume ist der Enzian.

Ihr Lieblingsvogel?
Mein Lieblingsvogel ist der Specht.

Ihr Lieblingsschriftsteller?
Aktuell ist es Han Kang.

Ihr Lieblingslyriker?
Mein Lieblingslyriker ist Rainer Maria Rilke.

Ihre Helden der Wirklichkeit?
Aktuell sind meine Held:innen alle Menschen, die Völkermord als solchen bezeichnen und fordern, den Völkermördern in die Arme zu fallen.

Ihre Heldinnen in der Geschichte?
Meine Heldin in der Geschichte ist Sophie Scholl.

Ihre Lieblingsnamen?
Meine Lieblingsnamen sind Sophie und Julian.

Was verabscheuen Sie am meisten?
Am meisten verabscheue ich Überheblichkeit.

Welche historischen Persönlichkeiten verabscheuen Sie am meisten?
Ich verabscheue alle Steigbügelhalter widerwärtiger Diktatoren und Völkermörder.

Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Am meisten bewundere ich die lutherische Reformation.

Welche natürliche Gabe würden Sie gerne besitzen?
Ich würde gerne eine musikalische Begabung besitzen.

Wie möchten Sie gern sterben?
Ich möchte kurz und mit wenigen Schmerzen sterben.

Wie ist Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Ich bin zuversichtlich.

Ihr Motto?
„Es gibt immer einen Workaround.”

ins Handeln kommen

…die Existenz, so gering sie sich gestaltet, bleibt etwas zu Leistendes. Das bloße Sein ist kein Verdienst. Das menschliche Vermögen, das Dasein durch Arbeit zu gestalten, bietet einen Raum, um zu etwas zu gelangen, einen Zustand herzustellen, den die Gattung in ihrer Unbeholfenheit das Glück nennt. Und die menschengemachten Verhältnisse, die diesen kleinen Gestaltungsspielraum versperren, die müssen verändert werden, um diesen Augenblick der Erfüllung zu ermöglichen. Das geht nur durch eigenes Handeln….

Dr. Gerhard Mersmann, Ostenmauer – 52. Auf der Bank, 20.08.2025