Vogelgrippe

Die aktuelle Vogelgrippe sollte der letzte Anlass sein, neben dem unsäglichen Tierleid, dass Deutschland sich unverzüglich von der Geflügelhaltung verabschiedet.

Warum breitet sich die Vogelgrippe in Deutschland so schnell aus?

Jeder Geflügelhalter könnte sein Geflügel vor der Vogelgrippe schützen, indem er es freiwillig vorübergehend im Stall unterbrächte.

Warum tun sie es nicht?

Weil es eine Vermarktungsordnung gibt. Demnach dürfen Eier von Freilandhühnern nicht mehr als Freilandeier verkauft werden, wenn der Landwirt seine Freilandhühner vor der Vogelgrippe durch eine freiwillige vorübergehende Stallhaltung schützen möchte. Es sind dann Bodenhaltungseier. Weil diese Eier als Bodenhaltungseier verkauft werden müssen, sind sie billiger und der Landwirt verdient weniger. Dass er nichts verdient, wenn das Geflügel tot ist, scheinen diese Menschen nicht zu bedenken. Außerdem ist er vertraglich verpflichtet, Freilandeier zu liefern, was er nicht mehr könnte und erhielte eine Vertragsstrafe.

Wenn jedoch die Veterinärämter, die Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter oder das zuständige Landesministerium aus demselben Grund eine Stallpflicht anordnen, gilt das alles nicht.

Die in Ställen gelegten Eier von Freilandhühnern gelten dann weiterhin als Freilandeier.

Außerdem entscheidet in Deutschland grundsätzlich jedes einzelne Veterinäramt bzw. Lebensmittelüberwachungsamt selbstständig nach eigenem Ermessung über eine Aufstallungspflicht.

Der Präsident beklagt jede Henne, jede Pute, jede Gans, die an der Vogelgrippe stirbt. Er verliert kein Wort über das industrielle Leiden und Sterben aller Geflügel in Deutschland.

Höre dazu das Interview des Deutschlandfunks mit Hans-Peter Goldnick, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft, am 01.11.2025: