Oh, du mein süßer kleiner Vopo, mit deinem süßen kleinen Popo. Ich liebe dich ja soso! | Musik

Der am 28.11.1988 veröffentlichte Song „Vopo” von Udo Lindenberg und Nina Hagen beschreibt aus der Perspektive des Interpreten bzw. der Interpretin eine skurrile und provokante Liebesgeschichte im geteilten Berlin. Die erzählende Person wohnt in einer tristen Mansarde in West-Berlin direkt an der Berliner Mauer und entwickelt eine sexuelle Obsession für einen DDR-Grenzpolizisten, der auf der anderen Seite Wache steht.

Die Szenerie ist grau und trist, wodurch die Atmosphäre des geteilten Berlins eingefangen wird. Dies wird kontrastiert durch das absurde Verhalten der erzählenden Person. Der Grenzsoldat wird nicht als Feindbild, sondern als Objekt sexueller Begierde dargestellt. Seine Uniform und Haltung werden fetischisiert.

Die erzählende Person träumt davon, dass der Soldat seine militärische Rolle aufgibt und sich stattdessen einer leidenschaftlichen Liebesbeziehung hingibt. Der Songtext ist satirisch und provokativ. Er bricht das Tabu der ernsten, tödlichen Grenze und des Kalten Krieges, indem er die politische Situation durch eine banale, fast kindliche Schwärmerei lächerlich macht.

Er thematisiert die Überwindung politischer Grenzen durch menschliche Triebe und Sehnsüchte und verpackt dies in eine humorvolle, punkige Provokation, die die Autorität der Staatsmacht durch Verniedlichung untergräbt.

https://www.deezer.com/en/track/620266922

https://music.apple.com/de/song/vopo/1443146115

Wer hält deine Hand wenn es dich nach unten zieht?  |  On this day in music.

02.10.2003– | track: –Seemann– | artist: –Apocalyptica, Nina Hagen– | album: -Reflections-

Der Songtext „Seemann“ von Apocalyptica und Nina Hagen entfaltet das Bild von Menschen, die im Sturm des Lebens treiben: einsam, orientierungslos und von Trauer gezeichnet. Immer wieder ertönt der Ruf „Komm in mein Boot!“, ein flehendes Angebot von Geborgenheit und Schutz gegen die Kälte der Nacht und die unendliche Weite des Meeres. Doch im Zwielicht von Abend und Herbst bleibt die Gestalt an der Laterne zurück, Tränen im Gesicht, während die Straßen leergefegt und die Schatten von der Zeit verschluckt werden.

Die Sehnsucht selbst wird zum Steuermann, Hoffnung und Erinnerung zum Segel, doch der Wind ist rau und unerbittlich. Am Ende gesteht die Interpretin ihre eigene Schwäche ein. Auch sie ist allein, gefangen in der Stille, in der Kälte, im Herbst der Gefühle. So wird der Text zu einer Klage über Nähe, die nicht erreicht wird, und über Liebe, die trotz allem unerfüllt bleibt.