Die Barbaren sind wir. | Citation.

Die Personalisierung unseres Geschichtsbildes, die Dämonisierung von Personen und Gruppen ist keine Politik, sondern Dummheit. […]

Der Narzissmus unserer wertewestlichen Welt überträgt sich in menschliches Leben auf allen Ebenen als Katastrophe.

Unter dem Vorwand von Kriegsgegnerschaft hetzen wir die Ukraine in einen Krieg gegen Russland. Unter dem Vorwand von Gesundheitspolitik stehlen wir den Afrikanern ihr Immunsystem. Unter dem Vorwand von Freiheit bereiten wir uns auf einen Krieg gegen China vor. Unter dem Vorwand von gedachten Bedrohungen überfallen wir den Iran. Kein Land ist vor unseren Regime-Changes sicher. […]

Denn die Barbaren sind wir.

~ Gabriele Gysi, 21.06.2025, Friedensdemo, Berlin, https://www.gabriele-gysi.de/news-details/eine-lizenz-zum-toeten

GABRIELE GYSI ist Schauspielerin, Regisseurin und Autorin.
Sie wurde 1946 in Berlin als Tochter der kommunistisch-jüdischen Verleger Klaus und Irene Gysi geboren.
Sie besuchte die Staatliche Schauspielschule Berlin. Anschließend wurde sie an die Volksbühne Berlin engagiert.
1984 verließ sie die DDR und wechselte das Engagement ans Stadttheater Bochum. Nach Tätigkeiten an verschiedenen Theatern und Schauspielschulen kehrte sie 2006 als Assistentin der Intendanz und später als Chefdramaturgin an die Volksbühne Berlin zurück.
Seit 2010 lebt sie als freischaffende Künstlerin in Berlin.

Ein Leben ohne Gefühle ist möglich, aber sinnlos.

Nur durch Gefühle, in affektiver Betroffenheit, erfahren wir uns selbst; nur durch Gefühle leben wir in der Welt, in der Personen und Dinge von Bedeutung sind, in der wir spüren, was es wert ist, uns zu engagieren. Ohne Gefühle wäre die Welt ein Ort ohne Sinn, Wert oder Bedeutsamkeit.

Thomas Fuchs, Psychiater und Philosoph, Verkörperte Gefühle – Zur Phänomenologie von Affektivität und Interaffektivität. Suhrkamp 2024, 412 S., 26 EUR

Anders formuliert:

Wir lernen uns selbst nur kennen, wenn wir uns emotional berührt fühlen. Wir leben nur, wenn wir Gefühle haben. Wir spüren, was es wert ist, uns zu engagieren, und was in der Welt wirklich wichtig ist. Ohne Gefühle wäre die Welt ein Ort ohne Sinn, Wert oder Bedeutsamkeit.