Liebe, Geborgenheit und Angenommensein.

Was ist dein Lieblingsrezept?

Ich habe kein Lieblingsrezept. Am besten schmeckt es mir zu zweit oder in einer Gruppe von maximal zehn Menschen.

In meiner Kindheit waren es die Inhalte besonderer Mahlzeiten, die zu meinen Lieblingsrezepten wurden. Wenn mein Vater mal ein Grillhähnchen auf dem Nachhauseweg mitbrachte oder Reibekuchen machte oder es am Heiligen Abend Rheinischen Sauerbraten gab. Die Armen Ritter meiner Oma väterlicherseits waren unübertroffen. Die Sonntagsessen bei meiner Oma mütterlicherseits – Roulade, Gulasch, Spargel … – waren ebenfalls unübertroffen. Noch während meiner Ausbildung war ich jeden Freitag zum Mittagessen bei ihr, es gab gedünsteten Fisch.

In meiner Jugend schmeckte alles gut, Hauptsache, in der Peergroup. Grillabende gingen immer.

Ich genieße es, wenn ich einmal bekocht werde oder jemanden bekochen kann. Am schönsten ist es, wenn man die gemeinsame Mahlzeit zu zweit zubereitet hat.

Irgendwann wurde mir bewusst, was wir den Tieren antun. Seitdem esse ich rein pflanzlich. In einem Restaurant auf einen Koch oder eine Köchin zu treffen, der oder die mit viel Liebe und Kreativität etwas Pflanzliches zubereitet und nicht einfach ein Ersatzprodukt, ist etwas Besonderes. Das war vor zehn Jahren noch undenkbar, doch inzwischen kenne ich bereits einige dieser Küchenmeister:innen.

Meine Favoritin ist derzeit die Chefköchin eines Hotels. Sie ist US-Amerikanerin, mit einem deutschen Veganer verheiratet und denkt sich für ihn kreative Rezepte aus, die anschließend ihren Weg über die Hotelküche und die Speisekarte in meinen Magen finden.

Das A und O der veganen Küche gab es bis vor Kurzem in Stuttgart, das „Super Jami“ von Kathi und „Körle und Adam“ von Adam und Körle. Leider Geschichte. Genau wie meine beruflichen Aufenthalte dort in dieser Stadt.

Das schönste Rezept ist das, dessen liebevolle Zubereitung man förmlich spürt, schmeckt.