Oh, du mein süßer kleiner Vopo, mit deinem süßen kleinen Popo. Ich liebe dich ja soso! | Musik

Der am 28.11.1988 veröffentlichte Song „Vopo” von Udo Lindenberg und Nina Hagen beschreibt aus der Perspektive des Interpreten bzw. der Interpretin eine skurrile und provokante Liebesgeschichte im geteilten Berlin. Die erzählende Person wohnt in einer tristen Mansarde in West-Berlin direkt an der Berliner Mauer und entwickelt eine sexuelle Obsession für einen DDR-Grenzpolizisten, der auf der anderen Seite Wache steht.

Die Szenerie ist grau und trist, wodurch die Atmosphäre des geteilten Berlins eingefangen wird. Dies wird kontrastiert durch das absurde Verhalten der erzählenden Person. Der Grenzsoldat wird nicht als Feindbild, sondern als Objekt sexueller Begierde dargestellt. Seine Uniform und Haltung werden fetischisiert.

Die erzählende Person träumt davon, dass der Soldat seine militärische Rolle aufgibt und sich stattdessen einer leidenschaftlichen Liebesbeziehung hingibt. Der Songtext ist satirisch und provokativ. Er bricht das Tabu der ernsten, tödlichen Grenze und des Kalten Krieges, indem er die politische Situation durch eine banale, fast kindliche Schwärmerei lächerlich macht.

Er thematisiert die Überwindung politischer Grenzen durch menschliche Triebe und Sehnsüchte und verpackt dies in eine humorvolle, punkige Provokation, die die Autorität der Staatsmacht durch Verniedlichung untergräbt.

https://www.deezer.com/en/track/620266922

https://music.apple.com/de/song/vopo/1443146115

Die kleine Stadt, die liegt so weit zurück.  |  On this day in music.

15.10.1979– | track: –Die kleine Stadt (My Little Town)– | artist: –Udo Lindenberg, Das Panikorchester– | album: -Der Detektiv – Rock Revue II-

Der Songtext „Die kleine Stadt” (My Little Town) von Udo Lindenberg und dem Panikorchester beschreibt die Kindheit und Jugend des Erzählers in einer kleinen, unscheinbaren Stadt.

Die Stadt wurde als der „Mittelpunkt der Welt” erlebt, die eigene Straße erschien prunkvoll und die Religion war noch lebendig und präsent. Es herrschte eine naive, von Wünschen und Träumen geprägte Sicht auf das Leben (Liebe zu Brigitte Bardot, Faszination für das Kino). Zentraler Wunsch des Erzählers war es, in die USA („Amerika”) zu gehen, berühmt zu werden und damit zu Hause Anerkennung zu finden sowie dem kleinstädtischen Milieu zu entfliehen.

Bei einem späteren Besuch stellt der Erzähler fest, dass sich die Stadt („miefiges Nest“, „kleinkariert“) kaum verändert hat. Er beobachtet eine neue Generation junger Männer, die an derselben Ecke stehen und denselben Ausbruchstraum („Ich geh nach Amerika”) hegen. Dies unterstreicht die Unveränderlichkeit der Situation und die Begrenztheit der Möglichkeiten in der Kleinstadt.

Der Songtext handelt vom Kontrast zwischen der kindlichen Verklärung der Heimat und dem Wunsch nach einer aufregenderen Zukunft sowie von der Zyklizität der Träume in einer stagnierenden Kleinstadt.