Klimakatastrophe | weekly 202549

Heizen mit Holz: Klimakiller und Gesundheitsgefahr mit Romantikbonus

In seinem Artikel kritisiert Tino Eberl die Verwendung von Holzheizungen als umweltfreundliche Alternative und beleuchtet deren negative Auswirkungen auf das Klima und die Gesundheit. Trotz der von der Holzlobby propagierten Klimaneutralität verursacht die Verbrennung von Holz erhebliche CO₂-Emissionen. Dadurch wird der Klimawandel verschärft, da Wälder geschwächt werden und weniger CO₂ speichern können. Zudem führt die Holzverbrennung zu gesundheitlichen Risiken, da dabei Schadstoffe freigesetzt werden, die mit Atemwegserkrankungen und vorzeitigen Todesfällen in Verbindung gebracht werden. Abschließend wird darauf hingewiesen, dass die Abhängigkeit von Holz als Brennstoff langfristig zu Ressourcenknappheit und steigenden Preisen führen kann. 27.11.2025 https://www.oekologisch-unterwegs.de/energiewende/1201-heizen-mit-holz-klimakiller-und-gesundheitsgefahr-mit-romantikbonus.html

„Es ist unrealistisch, am Autosystem festzuhalten“

Tom Dubois hat mit dem „Système alternatif de mobilité“ (SAM) ein alternatives Mobilitätssystem entwickelt, das auf drei Säulen basiert: einem umfassenden öffentlichen Verkehr, einem sicheren Rad- und Fußwegenetz sowie einer Bündelung von Informationen und Ticketing. Um die Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren, sollen 19 Prozent des Straßennetzes für Fußgänger und Radfahrer reserviert werden. Darüber hinaus sind Maßnahmen wie Fahrverbote und Geschwindigkeitsbegrenzungen notwendig. Dubois betont, dass das derzeitige Autosystem ökologisch, gesundheitlich und sozial untragbar ist und ein Umstieg auf das neue System nicht nur kostengünstiger, sondern auch integrativer und umweltfreundlicher wäre. Aktuell werden in mehreren Regionen Frankreichs Testversuche durchgeführt, um die Umsetzung des neuen Mobilitätssystems zu erproben. 26.11.2025 https://taz.de/Stadtforscher-Es-ist-unrealistisch-am-Autosystem-festzuhalten/!6128404/ und https://saaletal.wordpress.com/2025/11/30/es-ist-unrealistisch-am-autosystem-festzuhalten/

Liebesbriefe an die Erde

Der Artikel beschreibt den Vorschlag von Thich Nhat Hanh, einen Friedensvertrag mit der Erde abzuschließen, um den Planeten zu schützen und das individuelle Verhalten zu ändern. Er betont, dass jeder Einzelne aktiv werden sollte, anstatt auf die Regierung zu warten, da persönliche Veränderungen eine große Wirkung entfalten können. Der Vertrag umfasst alltägliche Verhaltensweisen in Bereichen wie Ernährung und Mobilität, um ein bewussteres und liebevolleres Leben zu fördern. Der Artikel ermutigt dazu, sich auf wenige Punkte zu konzentrieren und diese schrittweise zu verändern, um die notwendige Transformation einzuleiten. | 26.11.2025 | https://earthholderde.wordpress.com/2025/11/26/liebesbriefe-an-die-erde/

Aus Liebe zum Leben – Friedensvertrag mit Mutter Erde
https://earthholderde.wordpress.com/liebesbrief/
Der Artikel „Aus Liebe zum Leben – Friedensvertrag mit Mutter Erde” thematisiert die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur und plädiert für ein bewusstes Leben im Einklang mit der Erde. Inspiriert von Thich Nhat Hanh wird betont, dass individuelle Verhaltensänderungen, insbesondere in den Bereichen Ernährung, Mobilität und Konsum, entscheidend sind, um die ökologische Krise zu bewältigen. Der Text ermutigt dazu, alltägliche Gewohnheiten zu hinterfragen und sich aktiv für einen nachhaltigeren Lebensstil einzusetzen, um sowohl das eigene Wohl als auch das der Erde zu fördern. Abschließend wird hervorgehoben, dass ein kollektives Bewusstsein und Engagement notwendig sind, um die erforderlichen Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen.

„Wir steuern auf drei Grad Erwärmung zu“

Der Artikel thematisiert die unzureichenden Ergebnisse des UN-Klimagipfels COP30 in Belém. Dort ist es der Staatengemeinschaft erneut nicht gelungen, Fortschritte bei der Begrenzung der Erderwärmung zu erzielen. Mojib Latif kritisiert, dass zentrale Themen wie der Ausstieg aus fossilen Energien in der Abschlusserklärung nicht behandelt wurden und die internationale Klimadiplomatie am Boden liegt. Er warnt davor, dass die Welt auf eine Erwärmung von mindestens drei Grad zusteuert, was zu extremen Wetterereignissen und einem beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels führen wird. Latif fordert eine neue Strategie, die auf einer „Allianz der Willigen” basiert, um die für den Klimaschutz notwendigen systemischen Veränderungen zu erreichen. | 24.11.2025 | https://www.klimareporter.de/klimakonferenzen/wir-steuern-auf-drei-grad-erwaermung-zu

Es formiert sich eine breite Bevölkerungsschicht, die sich gegen Veränderungen wendet. |

Der Soziologe Dennis Eversberg erläutert, dass die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen stark von sozialen Ungleichheiten und dem Widerstand gegen Veränderungen geprägt ist. Dabei formiert sich eine breite Bevölkerungsschicht gegen die notwendigen Transformationen.

Vor der UN-Klimakonferenz COP30 in Brasilien wird die unzureichende Erreichung der Pariser Klimaziele thematisiert, während der Soziologe Dennis Eversberg auf die sozialen Dimensionen der Klimapolitik hinweist. Er identifiziert drei Reaktionstypen in der Bevölkerung: ein ökosoziales Spektrum, das für Veränderungen eintritt, ein defensiv-reaktives Spektrum, das Veränderungen ablehnt, sowie ein konservativ-wachstumsorientiertes Spektrum, das an einem wachstumsorientierten Lebensmodell festhält. Eversberg warnt vor einem neuen Verteidigungskonsens gegen Klimapolitik. Dieser speist sich aus den Ängsten vor dem Verlust des gewohnten Lebensstils und erschwert die gesellschaftliche Diskussion über notwendige Veränderungen.

»Interview mit Soziologe Dennis Eversberg – Nicht über klimapolitische Fragen wollen wir nun sprechen, sondern über die Akzeptanz von Klimaschutzpolitik und ihren Maßnahmen. Einfacher gesagt, Lastenfahrräder und Gasheizung sind genauso politisch wie Kohlekraftwerke und Windräder. Mit dem Frankfurter Soziologen Dennis Eversberg habe ich darüber gesprochen, ihn gefragt, warum ist die Mobilitätswende, die Klimakrise nicht nur ein ökologisches Transformationsthema, sondern wesentlich auch ein soziales?«, 09.11.2025, https://www.deutschlandfunk.de/vor-der-cop30-der-klimapolitische-abwehr-konsens-soziologe-dennis-eversberg-100.html

hören:

Vor der COP30: Der klimapolitische Abwehr-Konsens – Soziologe Dennis Eversberg

Köhler, Michael – http://www.deutschlandfunk.de, Information und Musik

Vor der COP30: Gesellschaftlicher Widerstand gegen Klimapolitik

Die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen ist in der Gesellschaft sehr unterschiedlich. Widerstände, die Angst vor Änderungen des Lebensmodells und die gesellschaftliche Verdrängung erschweren den Wandel.

Key Points

  • Klimapolitischer Widerstand ist stark sozial abhängig.
  • Veränderungskonzepte treffen auf Verteidigung des bisherigen Lebensmodells.
  • Gesellschaft zerfällt in Gruppen mit unterschiedlichen Klimahaltungen.
  • Veränderungsresistenz wächst mit sozialer Schichtung.
  • Public-Infra ist essenziell für Akzeptanz nachhaltiger Politik.

Gesellschaftliche Einstellungen zur Klimakrise

Dennis Eversberg betont, dass die Klimapolitik tief in den sozialen Normen und Ungleichheiten verwurzelt ist. Lebensmodelle rund um Haus, Heizung und Mobilität sind eng mit dem persönlichen Wohlstand verbunden. Anpassungswiderstand entsteht vor allem bei jenen, die von Veränderungen profitieren würden oder deren bisheriges Leben bedroht ist. Die Krise wird zudem als Teil einer „Polykrise“ verstanden, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen verbindet.

Reaktionsmuster der Bevölkerung

Eversberg identifiziert drei Hauptreaktionstypen:

  • Das ökosoziale Spektrum, das transformationsoffen ist.
  • Das defensiv-reaktive Spektrum, das Veränderungen ablehnt.
  • Die wohlstandsbezogene Mitte, die bisher auf Wachstum und Wohlstand setzte, aber an Überzeugungskraft verliert. Die letzte Gruppe sieht Klimaschutz zunehmend als Belastung.

Herausforderungen und Kommunikationsstrategie

Der Widerstand ist emotional und sozial bedingt. Insbesondere die Ablehnung öko-emanzipatorischer Projekte nimmt zu. Um die Akzeptanz zu erhöhen, betont Eversberg die Bedeutung lokaler Infrastruktur, Nutzenkommunikation und positiver Geschichten, die die Vorteile nachhaltiger Politik sichtbar machen. Er weist auf die zunehmende gesellschaftliche Spaltung hin und betont, dass der Widerstand gegen Veränderungen häufig mit sozialer Ungleichheit verknüpft ist.

Gesellschaftlicher Wandel und Zukunftsausblick

Die Daten zeigen eine Zersplitterung der Gesellschaft in Gruppen, die den Klimawandel leugnen oder ablehnen. Es entsteht ein „Verteidigungskonsens“ in der Gesellschaft gegen Transformationsmaßnahmen, was eine Herausforderung für die Klimapolitik darstellt. Eversberg betont, dass eine breite Akzeptanz nur durch gesellschaftliche Dialoge und verständliche sowie faire Maßnahmen erreicht werden kann.

Schlussfolgerung

Der gesellschaftliche Widerstand gegen den Klimaschutz ist tief verankert, doch durch gezielte Kommunikation und den Aufbau entsprechender Infrastrukturen kann ein Konsens für nachhaltigen Wandel entwickelt werden. Es bleibt wichtig, politische Auseinandersetzungen zu führen und dabei auf soziale Gerechtigkeit zu achten.

Aufruf zu strukturellen Veränderungen. | Readably.

Die Vereinnahmung der Eliten und die Selbstzerstörung Europas – Teil 4/4 | In ihrem Artikel analysiert Nel Bonilla die transatlantische Hegemonie und die Bildung von Eliten in Deutschland, die häufig die Interessen der USA über die der eigenen Bevölkerung stellen. Sie beschreibt, wie politische Karrieren durch US-finanzierte Programme und transatlantische Netzwerke geprägt werden, was zu einem geschlossenen Denkrahmen führt, in dem abweichende Meinungen marginalisiert werden. Abschließend formuliert sie einen Aufruf zu strukturellen Veränderungen, um die Kontrolle durch transatlantische Eliten zu hinterfragen und die Souveränität Europas zurückzugewinnen.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=138786
hören:

»Von dem Schweigen zur Sabotage der Nord-Stream-Pipelines bis zur wirtschaftlich und politisch ruinösen NATO-Aufrüstung: Viele Menschen in Deutschland fragen sich, warum unsere „Eliten“ in Medien und Politik so häufig die geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen der USA über die der eigenen Bevölkerung zu stellen scheinen. Unsere neue Gastautorin Nel Bonilla analysiert in einer Reihe von vier Artikeln die verborgene Architektur der transatlantischen Hegemonie und die Netzwerke hinter dem transatlantischen Wahnsinn. Ein Artikel von Nel Bonilla.«

Der Artikel untersucht die geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen Deutschlands im Kontext der transatlantischen Hegemonie und der Dominanz der USA über die deutschen Eliten.

Die Autorin Nel Bonilla beschreibt die „biographische Fließbandproduktion”, die zur Bildung eines einheitlichen Konsenses unter den politischen Eliten führt.

An den Beispielen Jakob Schrot und Lars Klingbeil werden unterschiedliche Wege zur Etablierung transatlantischer Netzwerke und Ideologien illustriert.

Während Schrot als Unternehmer und Netzwerker dargestellt wird, wählt Klingbeil den traditionellen Weg über Parteigremien.

Der Artikel betont die systemische Reproduktion von Loyalität und Anpassung innerhalb dieser Netzwerke, die den Zugang zu entscheidenden Positionen kontrollieren.

Der „Schröder-Effekt” wird als Beispiel für die Risiken von Abweichungen vom transatlantischen Konsens angeführt. Dies kann zum beruflichen Untergang führen.

Es wird ein geschlossenes Denksystem beschrieben, das alternative politische Ansätze und Ideen einschränkt und den Atlantizismus als Norm etabliert.

Als Vorschläge zur Veränderung werden die Einführung multipolarer Karrierestationen und mehr Transparenz über ausländische Einflussnahme genannt.

Der Artikel schließt mit der Feststellung, dass die transatlantische Hegemonie nicht aus moralischen Gründen zerbricht, sondern durch äußeren Druck oder innere Brüche.

Als entscheidend erachtet wird die Notwendigkeit, das biographische Fließband zu demontieren, um die Fähigkeit zur eigenständigen Entscheidungsfindung zurückzugewinnen.

14.10.2025